Die Bewohner der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn waren während ihres Sommerferienprogramms zu Besuch in Fluorn bei der BruderhausDiakonie. Dabei backten die Heiligenbronner Stockbrot am Lagerfeuer (großes Bild). Stiftungsbewohner Michael Soare hält das Kutschpferd kurz bevor die Planwagenfahrt startet (unten rechts). Beim Besuch des Erlebnisweges lauscht der blinde Stiftungsbewohner Ingo Feldt (rechts) unter Anleitung durch Michael Panter von der BruderhausDiakonie gespannt dem Fluss – das Rauschen wird durch den Trichter verstärkt (oben rechts). Foto: Stiftung St. Franziskus Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferienprogramm bietet Blick über den Tellerrand mit Hufgetrappel, Geschicklichkeit und Stockbrot

Schramberg-Heiligenbronn. Im Rahmen des dreiwöchigen Sommerferienprogramms der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn verbrachten rund 30 Bewohner mit Sinnes- und Mehrfachbehinderungen einen Nachmittag in der BruderhausDiakonie in Fluorn.

Die Heiligenbronner wurden von Sandra Ostertag, der Verantwortlichen vor Ort, herzlich begrüßt.

Auch Andrea Stehle und Hans-Jörg Heinrich mit Tochter Nele vom Reit- und Fahrverein Hochwald hießen die Gruppe willkommen. Die drei hatten schon die Schwarzwälder Pferde Robin und Maira vor den Planwagen gespannt. So konnte gleich die erste Gruppe von zwölf Personen in der Kutsche Platz nehmen. Einzelne Bewohner nutzen zuvor die Gelegenheit, die Pferde zu streicheln.

Die weichen Pferdenüstern, die strohige Mähne, der ledrige Duft des Halfters, das sanfte Heben und Senken des warmen Pferdebauches und die anschließende Kutschfahrt machten dies auch für Blinde und Sehbehinderte zu einem ganzheitlichen Erlebnis.

In der Kutsche stimmten Sabine Wunderlich und Gerlinde Schimmer, beide Sängerinnen im Stiftungschor "InTakt", zur allgemeinen Freude muntere Reiterlieder an. Während die einen den Fahrtwind genossen, erkundeten die anderen den Erlebnisweg direkt am Bach. Michael Panter, Leiter der Grünen Gruppe der BruderhausDiakonie, zeigte den interessierten Gästen die einzelnen Elemente und ermunterte zum Ausprobieren.

Alle Stationen erforderten Balance und Geschicklichkeit. So waren Teamfähigkeit und gute Kommunikation gefragt, denn um die Hindernisse zu überwinden, musste man sich gegenseitig helfen. Insbesondere die Wackelbrücke erforderte viel Mut.

Doch die blinde Stiftungsbewohnerin Christina Häcker betonte freudestrahlend: "Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe. Aber ohne meine Begleitung, Christine Breg, hätte ich mich nicht einmal auf die Brücke getraut." Mitarbeiter Lothar Poerschke und einige Beschäftigte der Grünen Gruppe bereiteten derweil das Feuer für das Stockbrotbacken vor. So gestaltete sich der Abschluss beim gemeinsamen Stockbrotessen entspannt und fröhlich.

Betreute der Stiftung St. Franziskus und der BruderhausDiakonie kamen miteinander ins Gespräch, lachten, scherzten und erzählten von den Höhepunkten des Tages. Und sie genossen das gemütliche Beisammensein am knisternden Feuer.

Kein Wunder, dass sich die Heiligenbronner Gäste zum Abschied mit kleinen Geschenken bei den Kutschern und Gastgebern bedankten. Dabei wurde einstimmig beschlossen: "Das müssen wir im nächsten Jahr unbedingt wiederholen."

Beim dreiwöchigen Sommerferienprogramm der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn erleben die Menschen mit Sinnes- und Mehrfachbehinderung abwechslungsreiche Aktionen.

Die insgesamt vierzehn Ausflüge reichen von einer Tandem-Radausfahrt über einen Stadtbummel in Konstanz und einem Besinnungstag im Kloster bis zu einer Kutschfahrt mit Lagerfeuer in der Bruderhaus Diakonie in Fluorn.

Neben Spaß und Erholung stehen beim Sommerferienprogramm Inklusion und zwischenmenschliche Begegnungen an erster Stelle.