Die Küche ist nicht gerade der Lieblingsort von Pfarrer Rüdiger Kocholl. Foto: Dieterle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenfasnet: Nicht ganz ernst gemeinter Blick in die Zukunft des Pfarrbüros / Gibt es den Weihnachtsmann?

Bei der Fasnet der Kirchengemeinde St. Maria – Hl. Geist im voll besetzten Marienheim wurde ein tolles Programm geboten. Zum Narrenmarsch, von der Freien Katholischen Katzenmusik live gespielt, sprangen Hansel, Brüele und Bach-na-Fahrer in den Saal.

Schramberg. Cäsar und Kleopatra (Anselm Pfaff und Benedikt Schäfer), die mit viel Witz durchs Programm führten, begrüßten die beiden Pfarrer Asterix und Obelix sowie den Barden Troubadix, der mit seinem Keyboard für die musikalische Unterhaltung sorgte.

Ausgestattet mit Fahrradluftpumpen jeglicher Art und Größe zeigten die Falkensteiner Kids ihr Können bei der Tritsch-Tratsch-Polka. Nicht ohne Zugabe durften Simon und Samuel Pfaff, Leon Kopp, Samira Lipps, Sina Bühler, Marius Armbruster sowie Thorben und Susen Stein von der Bühne. Wie ein Pfarrbüro im Jahr 2050 aussieht, und mit welchen Schwierigkeiten man zu kämpfen hat, demonstrierten die Gallierinnen der Frauenschola (Steffi Wolber, Dorothee Golm, Agnes Schäfer, Raphaela Schneider und Nicole Wild). Sind Pfarrer und Pfarrsekretärinnen erst einmal wegrationalisiert, bleibt nur noch die "Church by Call", so dass auch in der Seelsorgeeinheit Schramberg mit ihren vielen Teilgemeinden unter der Hotline 08/15 die "Kirchengeschäfte" bequem von zu Hause aus erledigt werden können. Dass dies jedoch keinesfalls einen Zeitgewinn bedeutet wurde schnell deutlich. "Please Hold the Line", eingerahmt von Schola-Gesängen, und eine automatische Ansage mit Vorschlägen für das Drücken verschiedenster Tasten, strapazierten die Nerven. Obwohl sie nur um die Ausstellung eines Taufscheins bat, landete die Anruferin letztendlich bei der Beichte, die ebenfalls telefonisch abgelegt werden konnte und selbst für die Buße war nur ein Tastendruck nötig.

Nach dieser gelungenen Nummer kamen die Jungfalkensteiner (Christoph Stein, Dirk Bühler, Andreas Pfaff, Peter Armbruster) mit ihrer Hitparade auf die Bühne. Rolf Zuckowski mit den Kindern Nix und Nutz, der Newcomer Zillertaler Zitzenzutzler Dirk Silbereisen sowie die Amigos brillierten im Wettstreit um die goldene Ananas.

Die Ministranten bekamen für ihre nachfolgende Nummer "Schramberg sucht den Superpfarrer" viel Applaus. So boten sich Pfarrer Kocholl und Pfarrvikar Hermann einen Wettstreit und lösten verschiedene Aufgaben mit Bravour. Bei Kerzenlöschen, Quizduell, Tischtennisballpusten und Ballonquetschen kam ein Unentschieden heraus und so stellten die Minis fest, dass in Schramberg zwei Superpfarrer am Ball sind.

Agnes Schäfer alias Frau Möchtegern Professor Dr. Dr. Maria-Josefine von und zu Bethlehem stellte zu der wichtigen Kinderfrage "Gibt es einen Weihnachtsmann" verschiedene Thesen auf und analysierte diese detailliert. Am Ende ihrer wissenschaftlichen Abhandlung kam sie zu dem Ergebnis, dass es einen solchen mit 99,9-prozentiger Sicherheit nicht geben kann. Ricarda Wolber erklärte dazu trocken: "Gott sei Dank kommt zu uns das Christkind".

Als Strohwitwer trat Pfarrer Kocholl auf und erzählte von seinen Kochkünsten, die dazu führten, dass er jeden Abend trockene Haferflocken aus der Hand essen müsste. Den Schlusspunkt setzte die Gregorianikschola (Gebhard Pfaff, Stefan Wild, Markus Schneider, Darius Spitznagel, Klaus Moosmann, Joachim Rohrer, Meinrad Hermann). Zum Dauerbrenner "Satisfaction" stellten sie ihre Tanzkünste zur Schau und stellten fest: "All in all it’s just hip, Fasnet gives me a Kick". Nach dem Finale, zu dem alle Akteure noch einmal auf die Bühne kamen, spielte Tom’s Wilder Süden zu Polonaise und Tanz auf.