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Fröhliche Gesichter beim großen Montagsumzug. Auffallend große Anzahl von Kindern. Mit Video

Schramberg - Vom Bachufer wechselten am Montagmittag Tausende von Besuchern zum Straßenrand, um dann einen beeindruckenden Umzug zu sehen, der bei strahlendem Sonnenschein über zwei Stunden andauerte.

Manch’ einem wird’s beim Lesen dieser Lektüre noch im T-Shirt jucken, so wild gingen die Hexen teilweise mit Stroh und Papierschnipsel zu Werk. Nicht nur die verschiedenen Schramberger waren vertreten, auch Hexen aus Sulgen und Lauterbach waren zu sehen. Sie tanzten durch die Menge, zerzausten auch die best sitzende Frisur, erschreckten mit ihrem Geschrei und konnten aber auch ganz lieb sein – so wie die zwei Falkenhexen, die doch tatsächlich an der Fassade des Schwarzwälder Boten hinauf kletterten und die Redaktion besuchten.

Die Obernarren führten auf ihrem Wagen den Zug an, begrüßten quasi die närrischen Gäste, die in mehreren Reihen dicht an dicht auf beiden Seiten entlang der Hauptstraße standen. Dann ging es Schlag auf Schlag: Mottowagen, Narrenzünfte, Musikgruppen. Schaurige, originelle, süße und traditionelle Figuren waren darunter – alle versprühten gute Laune, trafen auf fröhliche Gesichter.

Auffallend war die große Anzahl von Kindern – sowohl bei den Zuschauern, als auch bei den Mitwirkenden. "I mag d’ Rosswald und du?" fragte die Bürgervereinigung und kutschierte gleich mehrere Mini-Rosswälder umher. Die Hof AGé war am leuchtenden Gelb und zahlreichen Plastikbällen zu erkennen – Pokémon schlägt zurück.

Mit einem Großaufgebot kamen die Hardter in die Talstadt: Gleich zwei Wagen mit Elferräten, zahlreiche große, kleine, schwarze und weiße Katzen, der Musikverein Concordia und obendrein noch "Sälle 15" marschierten durch die Straße. Witzig: Hinterm Steuer eines Traktors saß doch tatsächlich ein schwarzer Katzenrolle höchstpersönlich.

Kräftig Rauch verbreiteten die Hardter Wagenbauer. Sie hatten sich das Thema Island ausgesucht, und zwei der Mannen tanzten auf dem Vulkan.

"Hunny" gab’s bei den lebenden Disney-Figuren zu trinken – das orange-farbene Getränk schien dem Team vom AV Pictures (auch vom Hardt) auch selbst zu schmecken. Sie schenkten es nicht nur an die Zuschauer aus, sondern sich selbst auch gerne ein.

Ein echter Hingucker waren die Jungxellen vom Sulgen mit ihrem "So tickt der Schwarzwald"-Motto: "Die Frage stellt sich un isch wichtig, ticken wir noch alle richtig?" Sie hatten gleich einen ganzen Hänger voll mit Nachwuchs dabei. Und bei den "Bittlosen" lief die "Schwarzwaldmarie" in Endlosschleife.

Nobel ließen sich die Obernarren Sulgen durch die Straße fahren: Ihr Wagen wurde von einem schwarzen SUV gezogen. Der Alternative Elferrat (AE) verkündete, unterstützt von Fanfaren, die "Burg Berneck isch gerettet".

Der Tannenwald lässt grüßen, wenn die Hochsteiger Hexen aus Lauterbach mit ihrem Wagen auftauchen. Dieser ist üppig mit Reisig verziert und ab und zu verschwindet schon einmal ein Zuschauer darin. Ebenfalls aus Lauterbach stammen die Stumphos samt Beerle-Ma.

Das närrische Volk so richtig in Schwung brachten auch die Heimbachquellfüchse Waldmössingen, die sich dem Moorhuhn widmeten. Weitere Mottowagen hatten die Hinteraichhalder Buraclique (Irland), die Scheene Bronnerle (Banana Joe), der Radfahrverein Edelweiß (Balu der Bär) und die Kastell-Römer-Spatzen Waldmössingen (Arche Noah).

Und als gute Gastgeber machten Da-Bach-na-Fahrer, die Stadtmusik, die Narrenzunft und der Elferwagen den Schluss.