Beim Mitarbeitergottesdienst der Behindertenhilfe in der Heiligenbronner Wallfahrtskirche demonstrieren Elke Armbruster (links) und Franziska Glatthaar Redewendungen zum Thema "Herz". Rechts: Veronika Besenfelder vom Förderzentrum Hören und Sprechen mit dem gebackenen Herzen aus der Bäckerei, das jeder zum Abschluss des Gottesdienstes in der Gallus-Kirche erhält. Foto: Stiftung St. Franziskus Foto: Schwarzwälder-Bote

Stiftung: Mitarbeiterversammlung der Behindertenhilfe der Stiftung St. Franziskus / Gottesdienst mit Herz

Nach einem "zu Herzen" gehenden Gottesdienst zum Auftakt befasste sich die Mitarbeiterversammlung der Behindertenhilfe in der Stiftung St. Franziskus mit einem Rückblick und einem Ausblick auf die Ziele und Projekte der nahen Zukunft.

Schramberg-Heiligenbronn. Der Mitarbeitergottesdienst, gestaltet von Schulseelsorgerin Veronika Besenfelder und Mitarbeitern des Förderzentrums Hören und Sprechen, stand unter dem Motto "Mit ganzem Herzen". Gott habe uns nicht halbherzig erschaffen, sondern mit ganzem Herzen, betonte Besenfelder, und wolle uns ermutigen, trösten und aufrütteln. Die Botschaft Gottes wurde mit meditativen Texten und einem Bilderrätsel zu Redewendungen anschaulich vermittelt. Die Band und der Chor stimmten mit den Besuchern ebenfalls "herzliche" Lieder an.

Zum Ende des Gottesdienstes erhielten alle ein gebackenes Herz aus der Stiftungs-Bäckerei und den Losungsspruch des Jahres.

83 Prozent leben in einer Wohngruppe

Im Elisabetha-Glöckler-Saal begrüßte Bereichsleiterin Andrea Weidemann die über 300 Mitarbeiter aus der Behindertenhilfe Heiligenbronn mit den weiteren Standorten Rottweil und Spaichingen sowie der Stiftungsverwaltung.

Roland Flaig, Leiter der Behindertenhilfe, gab zunächst einen Rückblick auf das vergangene Jahr mit dem Stiftungsjubiläum und informierte über aktuelle Entwicklungen. So werden derzeit in der Tagesstruktur des Erwachsenenbereichs 287 Menschen mit mehrfacher Behinderung betreut und gefördert. 83 Prozent von ihnen leben auch in einer Wohngruppe der Stiftung. Schüler an den beiden Förderzentren Hören und Sprechen sowie Sehen sind es 286 am Ort. Darüber hinaus werden von den Beratungsstellen weitere 434 Kinder und Jugendliche teilweise in ganz Baden-Württemberg gefördert und begleitet.

Im Schulkindergarten in Schramberg können jetzt nach einer Vereinbarung mit der Stadt bis zu zwölf Kinder ohne Behinderung mit aufgenommen werden. Das Bundesteilhabegesetz, führte Flaig aus, bringe eine grundlegende Reform der Eingliederungshilfe mit sich, zu der aber noch die Umsetzung durch das Land fehle.

Förderung von drei Neubauprojekten

Dies werde auch Auswirkungen auf die Stiftung zum Beispiel im Vertragsrecht haben. Stolz sei man auf die Einführung des Merkzeichens TBL für Menschen mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung im Schwerbehindertenausweis, für das sich die Stiftung eingesetzt habe. Beim Blick in die Zukunft stellte Flaig auch die drei Neubauprojekte vor, deren Förderung aktuell der Kommunalverband für Jugend und Soziales genehmigt habe: ein Wohnheim für taubblinde Menschen und eine weitere Förderstätte in Heiligenbronn sowie ein dezentrales Wohnheim in Waldmössingen. Aufgabenfeldleiter Flaig und die Bereichsleiter stellten auch die gemeinsam erarbeitete Strategie der Stiftungs-Behindertenhilfe in ihren Grundzügen vor. Diese will sich als Experte für Kommunikationsformen gerade auch mit mehrfach behinderten Menschen profilieren.

Zur Strategie gehören auch eine ganze Anzahl von Projekten und Grundsätzen, darunter auch die "umgekehrte Inklusion" durch die Aufnahme von nicht behinderten Schülern in den Förderzentren, die nun als Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren benannt werden. Weitere Informationen erhielt die Versammlung zu aktuellen Projekten und der freiwilligen betrieblichen Altersvorsorge in der Stiftung. Mit einem Essen und geselligem Beisammensein klang die Mitarbeiterversammlung aus.