Ein Forscher und Philosoph zugleich: Der Remshaldener Wissenschaftler und Fan der Junghans-Funkuhrentechnologie, Horst Josef Wedeniwski, orientiert sich am neuen Schramberger Tourismuskonzert Natur und Technik erleben und macht sich ein eigenes Bild von der Unendlichkeit der Zeit. Grafiken: Wedeniwski Foto: Schwarzwälder-Bote

Über Max Bill, den früheren Designer von Junghans-Uhren

Schramberg (er). Der Remshaldener Forscher, Wissenschaftler und Autor Horst Josef Wedeniwski hat sich zum absoluten Fan der seiner Meinung nach weltweit führenden Junghans-Funkuhrentechnologie entwickelt.

Nachdem in der Neuen Mitte eine moderne dreidimensionale Standuhr aufgestellt wurde, und Stadtrat Udo Neudeck im Sinne des neuen Tourismus-Konzepts endlich an die Einrichtung der weltgrößten Funkuhr in Echtzeit erinnerte, hat sich Wedeniwski in einem aktuellen Beitrag den Idealen und Inhalten des Schweizer Architekten, Künstlers und Designers Max Bill (1908 bis 1994) gewidmet. Bill ist ein Vertreter der Zürcher Schule der Konkreten, der für Junghans in Schramberg in den 1950er- und 1960er Jahren eine Modelllinie entwickelte, die als Reedition neu aufgelegt wurde.

Laut Wedeniwski sah Max Bill in der Raum-Zeit die "Kontinuität", die eine unfassbare Ästhetik annehmen kann. Der "Takt" des Daseins stellt für ihn die signifikanteste Symbolik dar. Max Bill als künstlerischer Visionär und kreativer Produktgestalter schließt sich der Künstlerbewegung Kandinskys "Der Blaue Reiter" an, da er sein künstlerisches Erstreben vor allem der modernen Kunst widmen wollte. Er war ein Expressionist und ging der Schöpfung der Weltdeutung des Ursprungs nach.

Die Max-Bill-Uhren von Junghans am Handgelenk des Uhrenträgers unterstreicht dessen persönlichen Stil, schlicht, elegant und apart. Es ist die Philosophie der Eigenzeit-Uhr, die das individuelle, klassische Junghans-Design ausdrückt. Max Bill bereicherte die traditionelle Philosophie von Junghans, indem er die Uhrentechnologie mit neuesten Innovationen kombinierte. "Der Universalismus, der sich in Max Bills Talenten zeigt, prägte auch sein theoretisches Denken über gute Gestaltung oder, in Bills Begrifflichkeit, über ›gute Form‹", schrieb Maria Bettina Eich im Artikel "Epochenmachendes Uhrendesign" zum 150. Firmenjubiläum von Junghans. Der ablaufende "Ticktack"-Gedanke des Uhren-Kreateurs suggeriert die "stetig fließende Zeit", die in der mechanischen Welt den Taktgeber der Kontinuität darstellt. Diese Assoziation ist eindeutig, da Bill als enthusiastischer Mathematiker geometrische Formen in seine Plastiken übernimmt.

Er betrachtet nicht nur die Form des deutschen Mathematikers August Ferdinand Möbius (geb. 1790), sondern interpretiert die analytische Relation eindrucksvoll in unterschiedlichen Kreationen.

Aristoteles präzisierte philosophisch den Verlauf des "Kontinuums" wie folgt: "Die Zeit hängt mit dem Jetzt stetig zusammen." Das heißt, dass in der Kontinuität der lückenlose Zusammenhang entsteht.

So wird die ewige Expansion des Universums ohne Begrenzung des Raum-Zeit-Systems symbolisiert. Bill vermittelt mit seiner Skulptur nicht nur die Zeit, sondern die Brücke zum Raum-Zeit-Kontinuum. Es bedeutet, dass Ort und Zeit durch ein Ereignis gekoppelt sind. So wirken diese geschlossen Formen als Einheit.

Die Botschaft des Max Bill Designs beabsichtigt, die Rationalität in Vordergrund zu bringen und gleichzeitig sorgt das dafür, dass die Entstehung des Lebensraums offenbart werden kann. Er sorgt dafür, dass in dieser geometrischen räumlichen Form den dualen Kreislauf des Lebens visualisiert, das nur immer auf einer Seite authentisch ist.