Ehrwürdiger Rahmen und große Bühne für den Nachwuchs: Impressionen vom Konzert der Musikschule in der Alten st.-Laurentius-Kirche in Sulgen. Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikschule: Musikschule gibt Konzert in Sulgen / Hoffmann geht bald in Ruhestand

Dass die Alte St.-Laurentius-Kirche in Sulgen eine hervorragende Akustik hat, ist bekannt. Hierzu passt wunderbar, dass junge Talente vor großem Publikum auftreten dürfen.

Schramberg-Sulgen. Die Kirche war restlos besetzt. Rudi Huber, der stellvertretende Vorsitzende der Musikschule, erwähnte, dass die Musikschule jährlich mehr als 50 Auftritte hat, davon etliche hier in der ehrwürdigen alten Kirche mit ihrer besonderen Akustik. Solche Konzerte sind pädagogisch äußerst wichtig und ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung.

Das von Olga Maretschko geleitete Pizzicato-Ensemble mit den Gitarrenspielern Tobias Hahn, Luka Harter, Alina Pfau sowie Charlotte Pineau eröffnete das rund einstündige Konzert. Sie berührten mit "Marchinha de Carnaval" und "Xote" von Celso Machado die Herzen der Zuhörer. Zum Träumen war die "Romanze F-Dur op. 50" von Ludwig van Beethoven. Das Duo mit dem elfjährigen Fin Heß an der Violine und seinem 13-jährigen Bruder Til am Klavier zeigte bereits eine erstaunliche Leistung. Fin spielte auswendig. Beim "Czárdás" von Vittorio Monti war die Puszta durchaus zu erahnen. Es ist immer wieder erfreulich, welch junge Künstler schon mit solchen Auftritten glänzen. Unterstützt werden sie dabei von Rebekka Zwick.

Sein letztes Konzert an diesem Ort leitete Mike Krell, denn er verlässt die Musikschule zum 30. September. Der in gelbe Polo-Shirts gekleidete Vokalis-Hauptchor mit neun Mädchen und drei Jungs hatte sowohl kirchliche als auch weltliche Lieder zu bieten. Herrliche Stimmen erklangen beim Kanon "Soli Deo Gloria" und "Salve Regina" von Johann Adolf Hasse. Valerie Bantle, Elisa Brugger, Sophia Kußberger, Sarael Lele, Henrik Nagel und Emma Wolber gefielen mit ihren Soli. Die Stimmen der jungen Menschen sind schon erstaunlich geformt. Das nächste Stück "Wunder gescheh’n" von Nena Kerner ist vielen bekannt, ebenso der Film "Sister Act". Hieraus sang der Chor etliche Melodien.

Mike Krell erklärte am Schluss, dass das "Agnus Dei" von Michael W. Smith besonders gerne gesungen wird. War das etwa dafür unbewusst bei dem Leiter verantwortlich, als er dieses vor dem Medley anspielte und den Chor kurz irritierte? Mit einem Schmunzeln im Gesicht korrigierte Krell das kleine Missgeschick. Die Besucher durften sich über die Wiederholung von "Agnus Dei" als Zugabe abermals freuen. Alle Mitwirkenden bekamen den gebührenden Beifall.

Der letzte Auftritt unter Leitung von Mike Krell

Musikdirektor Heinrich Hoffmann lobte das eben Gehörte. Er erinnerte daran, dass Krell im April 2008 an der Musikschule Schramberg begonnen und ein Jahr später die Leitung der Vokalis-Chöre übernommen hatte. "Er hat bei seinen Schülerinnen und Schülern deutliche musikalische Spuren hinterlassen" meinte Hoffmann. Er nahm dessen letztes Konzert in dieser Kirche zum Anlass, ihm für sein Wirken zu danken und alles Gute auf seinem weiteren Lebensweg zu wünschen. Offiziell verabschiedet wird er zu einem späteren Zeitpunkt.

Lorenz Roming vom Förderkreis Alte St.-Laurentius-Kirche richtete danach seine Worte an Hoffmann, der demnächst in Rente geht. Roming begrüßte ihn mit den Worten: "Willkommen im Club der Rentner, nicht im Ruhe- sondern im Unruhestand." Hoffmann war sieben Jahre Musikdirektor und wird am 23. Oktober verabschiedet. Mike Krell, Olga Maretschko und Rebekka Zwick erhielten von Roming noch ein Geschenk und von den Zuschauern den verdienten Applaus für das unterhaltsame Konzert.

Mit dem Gedicht "Der kleine Schmerz" von Rudolf Lindner verabschiedete Roming die Besucher.