Klettern zur Übernachtung in der Burg Falkenstein? Foto: Ziechaus

Gemeinderat lobt Berater-Konzept. Stärken der Stadt darstellbar. Campingplatz beim Ferienpark oder Lofthotel?

Schramberg - Voll des Lobes waren die Gemeinderäte als Zielgruppe für das Strategiekonzept Tourismus; offen blieb nur die Frage, welches der zwölf Schlüssel- oder Starterprojekte zuerst angegangen wird.

Als gute Basis für Entscheidungen des Gemeinderats sah Thomas Brantner das vorgestellte Konzept von der Analyse bis zu den Projektvorschlägen. Allerdings "können wir uns die Kosten für den Aufbau einer Marke Schramberg nicht leisten", man brauche also Kooperationspartner. Renate Much erkannte viele Anregungen aus den Workshops im Konzept und empfahl, "mit konkreten Projekten loszulegen". Das wollte auch Udo Neudeck, der allerdings ein "Zerreden" befürchtete nach dem Muster, "wir machen was auf einer Burg, aber dort lebt eine Fledermaus". Zudem seien mit einem Innenmarketing die eigenen Erfolge zu kommunizieren, um eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, erkannte Berater Alexander Seiz die schwäbisch gebremste Euphorie.

"Der Tourismus kann als Motor die Stadtteile zusammenführen", erhoffte Jürgen Winter. Dazu müsse man statt einem touristischen Gemischtwarenladen die Schwerpunkte setzen bei Familienerholung und Industriekultur, plädierte Joachim Erdmann für eine klare Linie.

Robert Hermann wollte andere Übernachtungsangebote mit einem Campingplatz beim Ferienpark oder auch ein Lofthotel in einem Industriegebäude. Zunächst müsse der Gemeinderat das Konzept beschließen und könne dann die Starterprojekte mit der Ausstattung von Haushaltsmitteln auf den Weg bringen, holte OB Thomas Herzog hohe Erwartungen der Gemeinderäte an ihre eigene Großzügigkeit zurück zwischen die Mahlsteine mühsamer Gremienarbeit. Gerade das Fehlen von Miteinander der Akteure, Offenheit und eine positive Grundeinstellung waren aus externer Sicht von den Beratern bemängelt worden. Dazu verhindere Ortsteildenken ein starkes touristisches Profil und führe zu einem Flickenteppich touristischer Angebote. Aber die Angebotsvielfalt mit Landschaft, Natur, Industriekultur, Museen, Feriendörfer und Burgen zählten zu den Stärken der Stadt. Sie könnten in drei Themensäulen IndustrieKultur, NaturAktiv und FamilienZeit ausgebaut werden und die Stadt positionieren zur Marke "Schramberg – Natur- und Technikerlebnis im Schwarzwald".