Mit speziell ausgebildeten Hunden suchten die Einsatzkräfte gestern Abend die Stadt nach dem Kind ab. Foto: Rath

Wo ist der neunjährige Tristan? Spezial-Hunde und ein Helikopter in Schramberg im Einsatz.

Schramberg - Bange Stunden: Ein Kind wurde am Dienstagnachmittag als vermisst gemeldet. Polizei und Rettungsdienste suchten mit einem Großaufgebot nach ihm. Bis Redaktionsschluss um 0.30 Uhr war es noch nicht gefunden.

Verschollen ist der neunjährige Tristan Q. Er ist Autist. Die Familie wohnt in der Marktstraße. Der Bub war mit seinem Vater gegen 15.45 Uhr in der Innenstadt unterwegs und riss dann aus. Der Vater suchte das Kind zunächst vergeblich alleine und schaltete dann gegen 18.20 Uhr die Polizei ein. Die Beamten in Schramberg  schickten sofort  alle  verfügbaren Kräften los, um nach dem Jungen zu suchen, so ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage. Danach zogen sie weitere Kräfte hinzu, vor allem Suchhunde-Staffeln,  das Deutsche  Rote  Kreuz Schramberg und Hardt, das mit einem eigenen Großaufgebot vor Ort war, und  von der Feuerwehr Schramberg. Gegen Mitternacht waren mehr als 60  Einsatzkräfte in der Stadt zusammengezogen. 

"Wir bleiben dran, mit allem, was wir haben."

Im Einsatz waren auch ein Hubschrauber der Polizei, außerdem mehrere so genannte "Mantrailer", für die Suche nach Menschen speziell ausgebildete Hunde; die Staffel des Malteser-Hilfsdiensts rückte aus Dornhan an, wo sie zuvor eine Übung absolviert hatte. Dazu kamen  die BRH-Rettungshundestaffeln Zollernalb aus Albstadt und Rottweil-Hegau, deren Hunde für die Flächensuche geschult sind. Unterwegs waren die Helfer zunächst in der gesamten Innenstadt, später wurde das Einsatzgebiet über die Talstadt hinaus ausgedehnt, auch in die angrenzenden Wälder und Täler sowie nach Sulgen, wo der Junge zur Schule geht. Die Schramberger Feuerwehr kämmte die Bachläufe ab, laut Polizei sogar zwei Mal, von der Berneckstraße flussabwärts. Es hieß, der Junge spiele gerne am Wasser.

Mit Einbruch der Dunkelheit brach die Besatzung des Polizei-Hubschraubers den Einsatz vorläufig ab; der Pilot meldete,  zunächst nichts weiter tun zu können. Laut Polizei wurde überlegt, den Helikopter in der Nacht noch einmal anzufordern. Die Maschine ist mit einer Wärmebild-Kamera ausgestattet. Die Nachricht vom Verschwinden des Jungen verbreitete sich über das Internet und die sozialen Netzwerke wie ein Lauffeuer. Die Nachricht wurde zehntausende Male geteilt.

Einige Schramberger machten sich selbst auf die Suche nach dem Kind. Auf den Zeugenaufruf auch im Online-Dienst des "Schwarzwälder Bote"  hin   ging eine Reihe von Hinweisen bei der Polizei hin. "Wir sind ihnen allen nachgegangen, aber  ohne Erfolg", so ein Polizeisprecher.  Der Einsatz wurde nachts fortgesetzt: »Wir bleiben dran, mit allem, was wir haben«, so der  Beamte.

Tristan wird folgendermaßen beschrieben: etwa 1,40 Meter groß, schlank, braunes Haar, etwa fünf bis sieben Zentimeter lang, Ohren frei. Er trägt blaue Jeanshosen, ein dunkelblaues Langarm-Shirt sowie blaue Sportschuhe mit grünen Streifen und weißen Sohlen. Er hatte einen dunklen Schulranzen dabei, der zwei auffällige, grellorangfarbene Seitentaschen hat. Außerdem trug er eine  hellgraue Baseball-Mütze. Hinweise nimmt das Polizeirevier in Schramberg entgegen, Telefon 07422/2 70 10.