Auf der bisherigen Erweiterungsfläche des Festplatzes könnte die neue Tennenbronner Halle entstehen. Dazu sind im Vorlauf aber noch eine Flächennutzungsplananpassung und ein Bebauungsplan erforderlich. Foto: Plan: Stadtverwaltung

Halle in Tennenbronn an bisherigem Standort zu eingeschränkt. Gemeinderat schließt sich dem Ortschaftsratsbeschluss an.

Schramberg - Bis in gut drei Jahren sollen die Tennenbronner in einer neuen Festhalle feiern können – möglichst am direkten Gemeinderand, am Dorfweiher.

Auch im Gemeinderat stellte Fachbereichsleiter Andreas Krause nochmals die Varianten vor, die die Verwaltung als mögliche Alternativen für einen Umbau der bestehenden Halle sah. Dabei wurde deutlich, dass die Kosten für ein Entkernen und einen Umbau deutlich über den Neubaukosten liegen.

Bereits in den Jahren 2011 bis 2013 hatten die Vereine gemeinsam an einem Raumpragramm für die zukünftige Festhalle gearbeitet. Ziel war eine Fläche von mindestens 15 auf 27 Meter, was dem Bestand entspräche, allerdings, so Krause, sollte die Bühne größer werden und es ebenerdige Zugänge geben.

Bei der Neubauberechnung, so Krause, habe er den Grundriss an die Halle in Waldmössingen angelehnt, aber drei Meter verbreitert.

Die Kosten für einen Komplettabbruch mit Neubau an einem neuen Standort bezifferte er mit 4,77 Millionen Euro, eine größere Variante mit zusätzlichem Grundstück liege bei über sechs Millionen Euro. Bei der "Konzeption Tennenbronn", die vergangene Woche angelaufen sei, sei die Halle auch ein Schwerpunktthema. Beim Neubau müsse der Flächennutzungsplan angepasst und ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden, bevor gebaut werden kann. Man müsse dann schauen, was dort für Einwendungen kämen.

"Wenn man es aufmerksam und gut anschaut", sei die Freie Liste der Meinung, "dass der alte Standort nicht zu halten ist, das gebe eine Pfuscherei". Sollte es am Dorfweiher Schwierigkeiten geben, müsse man sich nach einem neuen Standort umschauen "ich würde mich aber auf keinen Fall an Sanierung des alten Gebäudes wagen". Für das jetzige Gelände müsse man eine Nachnutzung überlegen, "sonst hätte man plötzlich zwei Hallen und das wollen wir nicht."

Clemens Maurer (CDU) sprach sich ebenfalls gegen eine Sanierung am bestehenden Standort aus. Er regte eine Besichtigungsfahrt an, um zu sehen, wie es andere gelöst haben. Sobald dann das Raumprogramm feststehe, warnte er indes dürfe es keine Änderung mehr geben, warnte er vorsorglich.

Renate Hilser (CDU) sah nichts, was dafür spreche, dass man an der alten Halle festhalte, man solle aber "nochmals am 9. Mai (bei der Planungswerkstatt) auf die Menschen hören". Auch Hans-Jörg Fahrner sah, "dass das Raumprogramm und die Zahlen für sich sprechen", wollte aber die Bürgerbeteiligung abwarten. Wichtig sei auch die Frage KSV-Halle. Dies war auch eine Frage von Bernd Richter (ÖDP), der in der Dorfmitte "weniger Verkehr und weniger Immissionen" gesehen hätte. Auch Reinhard Günter (SPD/Buntspecht) outete sich als " Vertreter für alten Standort", da man in Tennenbronn "nicht so einfach auf grüne Wiese bauen" könne. Er wolle sich aber nicht gegen die Empfehlung des Ortschaftsrats aussprechen.

Volker Maier-Juranek (Freie Liste) fasste nochmals die Ortschaftsrats-Sicht zusammen. Mit den Ringern sei schon gesprochen, ihre Halle werde weiter genutzt, ihr einziger Wunsch sei, dass die neue Halle so groß gebaut werde, dass man in ihr auch Meisterschaften ausführen könne – das wäre aber nach derzeitigem Stand möglich. Eine Halle benötige 70 bis 75 Parkplätze, "das ist innerorts nicht möglich", so Maier-Juranek. Und wenn man die Halle sanieren sollte, dann reiche ein Einspruch, dann wäre das Thema erledigt. Im Ortschaftsrat habe man viele Standorte gesucht, aber festgestellt, dass Bereich Dorfweiher, der der Stadt gehöre, der beste sei. Deswegen sei der Wunsch des Ortschaftsrats ein Neubau am Standort Dorfweiher – "und der ist ortsnah, so dass man hinlaufen kann".

Einstimmig beschloss der Gemeinderat den Wunsch des Ortschaftsrats weiter zu verfolgen.