Foto: Fleig, Riesterer, Wegner

OB  Thomas Herzog erhält Drohbrief. Spürhunde sind erfolgreich im Einsatz. Vermummter flieht spektakulär aus Museum.

Schramberg - Für Aufsehen beim Kinderferienprogramm "Tatort Schramberg" haben am Donnerstag Ereignisse im Rathaus und eine Flucht beim Auto- und Uhrenmuseum gesorgt.

Es war der Schock des Tages. Kurz nach 13 Uhr lief gestern über Funk die Nachricht: Bombenalarm in der Stadt! Abgesetzt wurde sie von Team IV, das sich zu der Zeit mit Oberbürgermeister Thomas Herzog beraten hatte, als ein Paket von der Aktivistengruppe GGG im Rathaus abgegeben wurde. Der OB brach beim Anblick des Pakets zusammen, er begründete dies mit den Anstrengungen der letzten Tage, außerdem sprach er über Schlafmangel und Angstzuständen.

Das Schwaboteam traf mit dem Deutschen Roten Kreuz ein, das sich sofort um Herzog kümmerte. Kurz darauf öffnete die Polizei das Paket. Darin befand sich entgegen der Befürchtungen keine Bombe, sondern ein Brief, ein Buch – welches schon mehrmals während den Ermittlungen aufgetaucht ist – und Kapseln mit Samen. Im Brief an den OB bekannten sich die GGG, am Mittwoch eine Bombe mit Pflanzensamen gezündet zu haben (wir berichteten) und bekräftigten, nicht zurückzuschrecken, das wieder zu tun. Der Grund: "Die Stadt muss grüner werden!"

Bereits der Morgen hatte spektakulär begonnen. Gegen 10.30 Uhr begannen Taucher, die am Mittwoch in der Schiltach gefundene Kiste zu bergen. Mit dem Schlauchboot wurde sie zur Kirche Sankt Maria gezogen, wo man mit der Polizei auf das Technische Hilfswerk wartete. welches zum öffnen der geheimnisvollen Kiste angefordert wurde. Auch hier wurden Spreng- oder Giftstoffe befürchtet, das THW gab jedoch schnell Entwarnung. In der Kiste befanden sich aber stattdessen einer der gestohlenen Wecker und ein mit Honig gefüllter Tupperbehälter. Auf dem Wecker befand sich zudem ein weiterer Hinweis, ein Zettel mit der Zahl "51".

Noch vor Ort erfuhr das Schwabobeam, dass die Taucher schon wieder angefordert wurden, diesmal im Park der Zeiten. Also hängten sich die Reporter an deren Fersen. Team IV hatte eine Spur bis zum oberen Weiher verfolgt. Und tatsächlich, die Taucher fanden ein Bild vom Waldsportplatz und ein weiteres Puzzleteil. Während der Ereignisse im Rathaus ging ein Teil von Team IV diesen Hinweisen weiter nach.

Unterdessen wurde Team V durch einen anonymen Tipp per Telefon auf die Fläche eines Recyclingunternehmens geführt. Der Anrufer gab einen Hinweis auf die Anlieferung von Tonnen am Mittwoch oder Donnerstag. Angefordert von den Ermittlern wurde die Polizei, die zu diesem Einsatz mit einer Hundestaffel anrückte. Ein Spürhund wurde gegen 11.40 fündig: vier Fässer, die mit GGG beschriftet waren. Diese wurden von der Feuerwehr in Spezialanzügen geöffnet. Beim Inhalt aller vier Fässer handelte es sich allem Anschein nach um Springkraut.

Nachmittags wurde noch gemeldet, etwas sei beim Auto- und Uhrenmuseum im Gange. Das Ermittlerteam II, welches dort auf der Lauer lag, wurde nicht enttäuscht: Kurz vor 15 Uhr fuhr der inzwischen berüchtigte schwarze Skoda mit dem Kennzeichen GGG vor. Eine vermummte Person stieg aus dem Wagen und schlich gebückt ins Museum. Kurz darauf stürmte er wieder hinaus, dicht gefolgt von der schreienden Museumsmitarbeiterin Anneliese Müller. Die Polizei kam genau rechtzeitig vor Ort an, die Beamten konnten den Mann aber nicht fassen und mussten ihm einmal mehr beim Davonfahren hinterherschauen. Der Unbekannte hinterließ eine Karte, ein Foto des Bären vor dem Bärensaal und ein Brecheisen. Die Hinweise wurden von der Polizei zur Untersuchung auf Fingerabdrucke beschlagnahmt.