Bei der Abstimmung über das Vorhaben Kunstrasenplatz gibt es unter den Mitgliedern eine große Mehrheit. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Ein ganzes Bündel strategischer Maßnahmen zum in sechs Jahren anstehenden 100. Jubiläum beschlossen

Von Lothar Herzog

Schramberg-Waldmössingen. Aufbruchsstimmung beim SV Waldmössingen. Mit einem Bündel von strategischen Maßnahmen und Visionen wird Kurs auf das 100-jährige Bestehen in sechs Jahren genommen. Dazu gehört auch ein Kunstrasenplatz.

Bei der gut besuchten Hauptversammlung im Sportheim stufte Präsident Carsten Miklosch das kommende Jahr nach dem Abstieg aus der Bezirksliga sportlich im Zeichen eines Neuaufbaus ein. Darüber hinaus habe sich das Präsidium das Ziel gesetzt, bis zum Meilenstein 100 Jahre SV Waldmössingen in 2021 die Vision vom Verein der nächsten Generation umzusetzen. Dazu gehöre die Erweiterung und Modernisierung der Sportanlagen und des Sportheims. Als letzte Teilgemeinde der Stadt ohne einen Kunstrasenplatz werde nicht nur Handlungsbedarf gesehen, sondern auch eine Chance, im Gesamtkonzept Weiherwasen mit Tennisanlage, Römerkastell, Abenteuerspielplatz, Kastellhalle und Tiergehege mit Erlebnisbauernhof eine markante Verbesserung des kommunalen Naherholungswerts unterstützen zu können, bekräftigte der Präsident. Die Vision eines Kunstrasenspielfelds, wofür zu den beiden bestehenden Rasenplätzen ein zusätzliches Gelände angestrebt wird, soll bis 2018, spätestens bis zum Jubiläumsjahr realisiert werden.

Die Begeisterung hielt sich bei Mitglied Rouven Marte allerdings in Grenzen. Da die Kinderzahlen rückläufig seien und immer mehr Vereine sich zu Spielgemeinschaften zusammenschließen müssten, sei die Forderung eines dritten Platzes mutig. Es sollte nicht auf die nächsten fünf, sondern 15 Jahre vorausgeblickt werden, riet Marte. Ähnlich skeptisch äußerte sich Hermann Frey. Er befürchtete, dass zu viel Energie in den Kunstrasenplatz investiert werde und das Engagement im Sportbetrieb darunter leide. Judith Flamm empfand die auf 15 Jahre ausgelegte Finanzierung ein zu großes Risiko für den Verein. Hans Faißt befürwortete das Vorhaben. Die Gemeinde wachse und die Einwohnerzahlen gingen nicht zurück. Er wäre zu seiner aktiven Zeit froh gewesen, auf einem solchen Platz spielen zu dürfen.

Ehrenmitglied Hermann Erath sagte, Visionen müsse ein Verein haben und der Jugend dürfe nichts verbaut werden. Als moderner Verein brauche man geeignete Trainingsstätten mit ganzjähriger Trainingsmöglichkeit.

Der neu gewählte Jugendleiter Jürgen Moosmann warb für das Projekt. Der Württembergische Fußballverband erlaube nur noch Spielgemeinschaften mit drei Vereinen, bald sollen es nur noch zwei sein. In absehbarer Zeit werde es deshalb keine SGs mehr geben sondern Leistungszentren. Ein solches könne der SVW nur mit einem Allwettersportgelände werden. Dann müssten andere Vereine nach Waldmössingen kommen. Trainer Martin Aichele bestätigte die Aussagen Moosmanns. Wenn sich der SVW nach außen gut präsentiere, wozu ein Kunstrasenplatz gehöre, dann würden weitere Spieler zum Sportverein wechseln und die Zukunft sei gesichert.

Mit fünf Enthaltungen beschloss die Versammlung, das Projekt Kunstrasenspielfeld umzusetzen. Für dieses Jahr steht die Renovierung der Schiedsrichterkabine, der Garage und des Getränkelagers an. 2016 sollen Gastraum und Außenfassade des Sportheims einen neuen Anstrich erhalten. Auch die Renovierung der Tartanbahn und der Sprunggrube stehen an.