Die Bauhofmitarbeiter können jetzt die Straßenbeleuchtung im ganzen Stadtgebiet per Handy steuern. Foto: Rath

Kein Stolpern mehr: Bauhof kann Nachtschwärmern an bestimmten Tagen heimleuchten.

Schramberg - Es ist gesichert, dass keiner in den Weihnachtsnächten "über einen spitzen Stein stolpert", wie Stadtrat Bernd Richter (ödp) jüngst befürchtete. Die Stadt hat die erforderlichen Vorbereitungen getroffen, dass in den Nächten vom 24. bis 26. Dezember die Straßenbeleuchtung durchgängig angeschaltet werden kann, wie Oberbürgermeister Thomas Herzog ankündigte. Zudem ist die Stadt von Silvester auf Neujahr sowie an der Fasnet durchgängig beleuchtet.

Rund 18.000 Euro lässt sich die Stadt einmalig den Umbau ihrer 55 Schaltschränke kosten. Hinzu kommen jährliche Gebühren von weiteren 3300 Euro für die SIM-Karten, die in den jeweiligen Schränken für mobile Erreichbarkeit sorgen.

Anlass für den Umbau der Steuerungen für die Schramberger Straßenlaternen war auch, dass es seit der teilweisen Abschaltung in den Nachtstunden Tage unter der Woche wie Silvester, Fasnet auch traf, in denen noch viele Nachtschwärmer bei Dunkelheit ihren Heimweg antreten mussten. Insgesamt unterhält die Stadt Schramberg übrigens "über 4000 Lichtpunkte zur Ausleuchtung der öffentlichen Verkehrsräume".

Im Mai hatte Bauhofleiter Wolfgang Baur Möglichkeiten vorgestellt, die bei der Beleuchtungsregelung möglich seien – darunter die manuelle Umschaltung, wie sie bisher praktiziert wurde und einen Personalaufwand von rund 1350 Euro erfordert: Denn jeder der 55 Schaltschränke, davon 19 in Schramberg, 17 in Sulgen, zehn in Tennenbronn, sieben in Waldmössingen und jeweils einer in Schönbronn und Heiligenbronn mussten eigens von einem Bauhofmitarbeiter umgestellt werden.

Da dies bei mehreren Events im Jahr – neben Weihnachten wird auch an Silvester, der Fasnet und bei größeren Festen umgestellt, hohen Aufwand bedeutet, hatte Baur eine Fernschaltung per Handy vorgeschlagen. Dies hatte auch OB Thomas Herzog so befürwortet, da hier "eine große Flexibilität bei überschaubaren Kosten" gegeben sei. Es sei auch eine flexible Regelung der Beleuchtung in den einzelnen Ortschaften möglich.

Auch bei Reparaturen sei eine kurzfristige Abschaltung kein Problem. Verworfen wurde eine Schaltung über einen Rundsteuerempfänger der EnBW. Dabei erfolgt die Steuerung über eine externe Schaltstelle, bei der die Zeiten vorher angemeldet werden müssen.

Mittlerweile, so präsentierte jüngst ein Mitarbeiter des Bauhofs OB Thomas Herzog stolz die Schaltungsmöglichkeiten auf seinem Smartphone, funktioniert das Ganze. Auch die Kosten werden eingehalten. Jetzt hofft Fachbereichsleiter Andreas Krause nur noch, dass die Technik nicht im entscheidenden Moment wegen einer Störung im Mobilfunknetz versagt. Denn "voreinstellbar" ist die Umschaltung nicht, sie muss am jeweiligen Tag aktiviert werden. Um eventuellen Unfug zu unterbinden, kann übrigens festgelegt werden, dass dies nur von bestimmten Rufnummern aus möglich ist. Manch andere Städte gehen bei der nächtlichen Lichtsteuerung sogar noch einen Schritt weiter: Sie ermöglichen Spätheimkehrern selbst per SMS für eine Viertelstunde das Licht in der Straße anzuschalten.