Der Projektchor mit Gesangspädagogin Hildegard Fendt (kleines Bild, links, daneben Petra Lunde, sowie (oben) die vereinten Kirchenchöre unter derLeitung von Dirigentin Ute Haas-Woelke. Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenchöre Tennenbronn und Lauterbach singen gemeinsam

Von Christel Paskal

Schramberg-Tennenbronn. Viele Besucher sind in die katholische Kirche St. Johann Baptist gekommen, um sich mit dem Konzert "Stabat Mater" auf die Karwoche einzustimmen. Ursprünglich sollte das bereits am 14. März aufgeführt werden und ist krankheitsbedingt verschoben worden. Der 1710 geborene Giovanni Battista Pergolesi ist nur 26 Jahre alt geworden. Sein Werk "Stabat Mater" entstand erst kurz vor seinem Tod.

In dem lateinischen Gedicht wird in zwölf Strophen vermittelt, wie es Maria ergangen sein muss, als sie ihren geliebten Sohn am Kreuz sterben sah. Die Qualen, die sie erleidet, sind im Text und in der Musik passend ausgedrückt.

Organist Peter Auginski hat das für Orchester komponierte Werk auf die Orgel übertragen. Die zwölf Sängerinnen des Projektchores waren schwarz gekleidet und hatten sich im Halbrund um den Altar platziert. In ihren Gesichtern war durchaus das Leid und die Schmerzen des am Kreuz Sterbenden abzulesen.

Gesangspädagogin Hildegard Fendts glockenreiner Sopran faszinierte die Zuhörer. Ihrem Solobeitrag war die gesangliche Ausbildung anzumerken. Ihr ist es bestens gelungen, dass weitere sieben Sängerinnen (Elisabeth Harter, Petra Lunde, Ursula Munz, Daniela Oberföll, Angelika Sprenger, Franziska Storz und Walburga Weisser) solistisch mitgewirkt haben.

Das Werk ist anspruchsvoll und verlangt äußerste Konzentration. Der Organist hatte zuvor den Choral von Johann Sebastian Bach "Von Gott will ich nicht lassen" bedächtig vorgetragen und die Besucher zur Ruhe gebracht.

Unter der Leitung von Ute Haas-Woelke haben der Kirchenchor Lauterbach und Tennenbronn zwei Passionsmotetten gesungen. Im "In monte Oliveti" von Anton Bruckner betet Jesus am Ölberg zum Vater, den Kelch an ihm vorübergehen zu lassen. In Friedrich Silchers "Schau hin nach Golgatha" geht es um das Sterben am Kreuz. Nach dieser besinnlichen Stunde brandete Beifall auf, und die Besucher haben nachdenklich und in sich gekehrt die Kirche verlassen.