Auch die kleinsten Kleidlesträger müssen sich vorstellen. Foto: Ziechaus

21 Kleidlesträger stellen sich der "hochpeinlichen Prüfung" im "Schraivogel".

Schramberg - 21 neue Kleidlesträger der Narrenzunft Schramberg mussten sich vor dem Hanselschlag im Gasthaus Schraivogel der "hochpeinlichen Prüfung" ihrer Kleidle stellen.

Hinter verschlossener Tür im Nebenzimmer warteten in vollem Ornament Elferräte und Obernarren auf die Vorstellung der Kleidlesträger, die künftig an der Fasnet durch die Straßen springen wollen.

Ist der Brezelstecken auch in der richtigen Hand?

In die Mitte zwischen zwei Tischreihen mit den gestrengen Herren in roten Mänteln und hohen Narrenkappen führte Elfer Udo Neudeck einzeln die Prüflinge, um "laut allerhöchster Hanselordnung, die Gewandung zu prüfen". Da mussten auch die Kleinsten, gerade mal drei Jahre alt, die Hand der Mama oder den Arm vom Papa verlassen und allein vor den Augen der Zunftoberen bestehen. Aber da konnten nicht alle Hansel ohne Tränen loslassen. 32 Augenpaare kontrollierten, sitzt die Gewandung richtig, sind die Haare abgedeckt, ist der Brezelstecken in der richtigen Hand? Ein mutiger Brüele tastete nach dem roten Tuch, ein Narro zeigte einen eleganten Hüftschwung und Bach-na-Fahrer winkten mit dem rechten Dreh aus lockerem Handgelenk. Das erschien der gestrengen Kommission um Zunftmeister Michael Melvin "würdig, der Narrenzunft anzugehören", und mit einem letzten Winken konnte der Prüfling wieder den Raum verlassen.

Hier springt ein geprüfter Narr durch Schramberg

Da war dann die Aufnahme in die Zunft gesichert und wurde noch vor den Augen von Eltern und Narren mit dem Hanselschlag auf beide Schultern vollzogen.

Unterschrift im Hanselbuch, ein Stempel ins Kleidle und ein Brand in die Maske dokumentieren jetzt: Hier springt ein geprüfter Narr durch Schramberg und verteilt Brezeln oder Würschtle, wenn sein Gegenüber die "hoorig Katz" hochleben lassen kann.