Kurt Mann (links), daneben Heinrich Hoffmann, rechts OB Thomas Herzog, in der Mitte die ausgezeichneten Musikschüler und ihre Lehrer Karin und Mike Krell sowie Meinrad Löffler. Foto: Werner Foto: Schwarzwälder-Bote

Förderpreis: Trumpf-Laser zeichnet Musikschulensembles aus

Von Hans Werner

Schramberg. Zur Verleihung des Trumpf-Laser-Förderpreises für Ensembles veranstaltete die Musikschule am Sonntag im Foyer des Schlosses eine musikalische Soiree, zu der sich viele interessierte Zuhörer eingefunden hatten. Oberbürgermeister Thomas Herzog hieß alle Gäste willkommen, insbesondere Kurt Mann als Vertreter der Stifter-Firma Trumpf-Laser. Sein besonderer Gruß galt seinem Vorgänger im Herbert O. Zinell, den Vertretern des Musikschul-Vorstands, Arnhold Budick und Rudi Huber, sowie anwesenden Gemeinderäten. Herzog würdigte die Bedeutung dieses Preises für die Ensemble- und Teamarbeit in der Musikschule. Danach stellte er die Ausführenden des Abends und ihre Lehrkräfte kurz vor: das Blechbläserquintett unter der Leitung von Meinrad Löffler sowie das Familienensemble Kußberger unter der Leitung von Karin und Mike Krell.

Zunächst spielte das Blechbläserensemble die viersätzige "Music oft the Sun King" von Michel Delalande und zeigte, vor allem im dritten und vierten Satz, "Musette du ballet de l’inconnu" und "Chaconne in echo avec les trompettes", ein hohes Maß an rhythmischer Flexibilität und klanglicher Modulationsfähigkeit. Oft teilte sich nämlich das Quintett in zwei entgegen gesetzte Register, die durch ihr Wechselspiel bezaubernde Echowirkungen erzeugten. In lockerer Stoßtechnik und sicherer Virtuosität meisterten sie die nicht immer einfachen Passagen, die sich zudem häufig rhythmisch überlagerten.

Der zweite Teil der Soirée wurde vom Familienensemble Kußberger bestritten. Als erstes erklang in einem passend gewählten, langsamen Eingangstempo der berühmte "Kanon" von Johann Pachelbel. Auf dem Ostinato, vom Klavier intoniert, erhoben sich Oberstimmen in Geige und Querflöte, die zunehmend bewegter wurden. Dann präsentierten sich die Kußberger-Geschwister als Gesangs-Terzett und zeigten in den folgenden Liedern "Viele verachten die Musik" (Johann Kaspar Bachofen), "An irish blessing" (Traditional), "Tears in Heaven" (Eric Clapton) eine hervorragende stimmliche Verfassung, absolute Tonreinheit und klangschöne Melodiegestaltung und -Phrasierung in ihren drei unterschiedlichen Tonlagen.

Von Lied zu Lied wurde der Rhythmus lebendiger, moderner, und ein legeres Schnipsen verdeutlichte diese zunehmende Lebendigkeit. Zu einem ganz anderen Gesangsstil wechselte das Terzett mit "Joyful, joyful" aus der Filmmjusik "Sister Act II", bei der die tiefe Stimme sich solistisch ausgliederte und dabei die Grenze zum Sprechgesang verwischte.

Faszinierendes Geschehen

"Secrets" von James Rae, nun wieder instrumental mit Marimbafon, Klarinette und Klavier, schien Anklänge an fernöstliche Pentatonik aufzuweisen. Etwas wiederum anderes war die abschließende szenische Darbietung "Die zerstreute Brillenschlange" von Wilfried Hiller, nach einem Text von Michael Ende. Nicht nur die orientalischen Kostüme faszinierten das Publikum, sondern auch, wie die Klarinettistin als Schlangenbeschwörerin ihr Instrument behandelte, es zunehmend verkürzte, bis nur noch das Mundstück übrigblieb.

Im dritten Teil des Programms präsentierte sich von neuem das Blechbläser-Ensemble mit der fünfteiligen Suite "Cinq pour Cinq" von Klaus Peter Bruchmann, die durch lebhaftes Skandieren, schon im Prélude, die gewollte Nähe zur unterhaltenden Musik kundtat, ebenso den Walzer durch Splitten der Nachschläge in Achtelnoten humorvoll ausgestaltete, die Gavotte zu einer Humoreske werden ließ, und schließlich im abschließenden Can-Can beinah ein Hupkonzert aus dem Straßenverkehr andeutete.

Zum guten Schluss präsentierte die Familie Kußberger eine Szene aus Brechts Dreigroschenoper "Mackie Messer" von Kurt Weill. Auf dieses vielseitige musikalische Programm folgte der eigentliche Höhepunkt des Abends, nämlich die Verleihung der Förderpreise an die einzelnen Jungmusiker durch Kurt Mann, Vertriebsleiter international der Firma Trumpf-Laser. Zunächst verwies der Redner auf die entspannende Wirkung der Musik auf den Menschen, erinnerte an das Jahr des Lichtes 2015 und unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Lasertechnik. Gerade auch die Firma Trumpf-Laser, die ständig in Expansion begriffen sei, spüre manchmal den Mangel an Fachkräften. Alles hänge von der Mentalität der Jugend ab, von ihrer Bereitschaft, sich in Gruppen zu engagieren. Die musikalische Aufbauarbeit der Musikschule sei daher nicht hoch genug einzuschätzen, weil sie die Jugend zu einer engagierten positiven Grundhaltung heranbilde.

Im Folgenden wurden von Mann und OB Herzog gemeinsam die Preise an die Ensembles vergeben. Mann streifte mit ausführlicher Würdigung den musikalischen Ausbildungs- und Werdegang der einzelnen Preisträger. Auch die Lehrkräfte Meinrad Löffler, Karin und Mike Krell wurden mit Preisen ausgezeichnet.

n Blechbläserensemble

Nico Aberle (Trompete), Benedikt Gießibl (Trompete), Annika Leib (Horn), Jonas Kopf (Posaune) und Timo Jürgen Springer (Tuba).

n Familienensemble

Annika Kußberger (Violine, Marimbafon, Gesang), Isabell Kußberger (Querflöte, Klarinette, Gesang), Sophie Kußberger (Klavier, Gesang, Sprecherin).