Die Vorstandschaft der SG Schramberg mit Lothar Neudeck (von links), Sebastian Brugger, Josef Haas, Gertrud Nöhre, Steffen Schroth, Sabine Harter (Geschäftsstelle) und Sumi Storz nehmen das sechste Vereinsjahr in Angriff. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Zu klein für professionelle Leitung, zu groß für Ehrenamtliche / Werbung neuer Mitglieder ein dringendes Anliegen

Von Lothar Herzog

Schramberg-Sulgen. Die Sportgemeinschaft (SG) Schramberg will dem Trend zum Sport ohne feste Mitgliedschaft mit dem Werben neuer Mitglieder begegnen. Zudem sollen die sportlichen Angebote erweitert werden.

Die Fusion mit dem Athletenbund (AB) "Germania" Schramberg bezeichnete Vorstandsvorsitzender Lothar Neudeck in der Hauptversammlung als herausragendes Ereignis des vergangenen Jahres.

Dadurch steigt die Mitgliederzahl auf aktuell circa 2300 Personen an. Davon sind 811 Kinder und Jugendliche. Ohne die Mitglieder des AB Schramberg hat es jedoch einen Schwund von 15 Mitgliedern gegeben. Dies sei im Verhältnis nicht viel, aber diese Entwicklung dürfe die SG so nicht hinnehmen.

Da außerdem immer mehr Menschen Sport vereinsungebunden betreiben wollen, wie es circa 600 Personen in Kursen der SG täten, müsse man sich dringend auf die Anwerbung neuer Mitglieder konzentrieren. Denn die SG befinde sich jetzt an einem Scheidepunkt. Sie sei zu groß, um noch ehrenamtlich geführt zu werden und zu klein, um auf ein professionelles Management zurückgreifen zu können. Die Führung durch eine hauptamtliche Kraft werde mittelfristig ein Thema sein.

Die SG bewege Schramberg wie kein anderer Verein. Dieser Slogan sei nicht aus der Luft gegriffen, da im Schnitt jeder siebte Schramberger in der SG Sport treibe, hob der Vorsitzende hervor. Die Sportler verteilten sich auf 15 Abteilungen mit circa 135 Übungsgruppen. Diese würden von rund 150 Übungsleitern betreut. Ein Großteil der Trainingseinheiten finde in den nun vier eigenen Hallen statt.

Beim Bemühen um den Ausbau sportlicher Angebote werde der Schwerpunkt auf den Breitensport, insbesondere dem Reha- und Prävention-Sport, gelegt. Sonst drohe die Gefahr, dass Mitglieder in Fitnessstudios entflöhen, befürchtete Neudeck.

Ganz wichtig werde ein besonderes Engagement in den Gesamtschulen sein. Der Kampf um die Kinder sei entbrannt, es müsse um jedes einzelne gekämpft werden. Ungeachtet dessen soll der Leistungssport gefördert und ausgebaut werden.

Neben Basketball, Handball und Turnen sollen auch andere Abteilungen wie die Schwimmer unterstützt werden. Mit der Wiedereröffnung des neuen Hallenbads erhoffe sich die SG einen massiven Aufschwung. Es sei keinesfalls beabsichtigt, das Ringen an der langen Leine verhungern zu lassen. Sofern Interesse vorhanden sei, werde die SG sich bemühen, dem Ringkampfsport in der Talstadt wieder eine Zukunft zu geben. Auch die Taekwondo-Abteilung werde gefördert, da schlummere seiner Meinung nach erhebliches Potenzial, so Neudeck.

Erstmals sei im letzten Jahr mit Philipp Weidenauer ein "Bufdi" (Mitarbeiter des Bundesfreiwilligendienstes) eingestellt worden. Der betriebene Aufwand habe in keinem Verhältnis zum Ergebnis gestanden. Wenn die Einnahmenseite nicht deutlich erhöht werden könne, werde man künftig von der Besetzung eines solchen Amtes absehen.

Die Vereinsförderung der Stadt sei vorbildlich. Im Kontakt mit außerörtlichen Vereinen werde dies erst richtig bewusst. Für die Anliegen der SG hätten Stadtverwaltung und Gemeinderat immer ein offenes Ohr. Solche Partner und Förderer zu haben, sei ein Segen, bekräftigte der SG-Chef.

Bei den Neuwahlen wurden Vorstandsvorsitzender Lothar Neudeck, Stellvertreterin Gertrud Nöhre, Sumi Storz als Vorsitzende Fachausschuss Sport sowie Kassenprüfer Gerhard Nöhre im Amt bestätigt.