Lorenz Roming (rechts) und Martin Ginter bauen zwei der acht Szenen der Zizenhausener Krippe auf, die ab 14. Dezember in der alten Sulgener Kirche zu sehen ist. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Vom 14. Dezember bis zum 25. Januar 2015 ist die acht Szenen umfassende Große Zizenhausener Krippe zu sehen

Von Lothar Herzog

Schramberg-Sulgen. Der Förderkreis "Alte St. Laurentiuskirche Sulgen" präsentiert, passend zur Adventszeit, eine weitere Sonderausstellung in der alten Kirche.

Vom 14. Dezember bis zum 25. Januar 2015 ist die acht Szenen umfassende Große Zizenhausener Krippe zu sehen.

Die 176-teilige Krippenfigurensammlung ist eine echte Rarität von besonders hohem Stellenwert aus der Zeit des beginnenden 19. Jahrhunderts. In dieser Vielfalt gibt es diese Krippe nur noch ein zweites Mal.

Die detailliert gestalteten und maßstabsgenauen Terrakottafiguren wurden von Kirchenmaler Anton Sohn (1769 bis 1840) entworfen und gefertigt. Der Künstler setzte die Tradition der Familie Sohn aus dem Bad Waldseer Ortsteil Kümmerazhofen fort. Nach seiner Heirat ließ er sich im heutigen Stockacher Stadtteil Zizenhausen nieder, wodurch die Krippe ihren Namen erhielt.

Eine Studienreise nach Italien beeinflusste sichtbar seine Kunst. Die Kenntnisse über die Herstellung der Tonfiguren wurden nur innerhalb der Familie weitergegeben und blieben Außenstehenden somit verborgen. Wertvolle Model ermöglichten es den Kindern und Enkeln jedoch, die fast ausschließlich von Anton Sohn entworfenen Figuren auch nach dessen Tod weiter herzustellen. Neben satirischen Figuren, unter anderem der Totentanz von Basel, entwarf Sohn auch Heiligen- und Krippenfiguren.

Förderkreis-Vorsitzender Lorenz Roming und Mitglied Martin Ginter haben in wochenlanger Arbeit eine eigene Kulisse gebaut, in der die Szenen "Zug der Drei Könige" und "Christi Geburt" dargestellt werden. Nach Ende der Ausstellung zieht die Zizenhausener Krippe in die neue Sulgener St. Laurentiuskirche um. Ziel ist es, die Krippe jedes Jahr mit wechselnden Szenen auszustellen. Weitere Szenen der Krippe sind: Beschneidung im Tempel, Darbringung im Tempel, Anbetung der Drei Könige, Josefs Traum und die Flucht nach Ägypten, Herodes’ Kindermord und Jesus lehrt im Tempel.

Eine Vernissage findet am Samstag, 13. Dezember, um 15 Uhr in der alten Kirche statt. Nach den Grußworten von Roming und Pfarrer Eberhard Eisele wird Krippensammler Pfarrer Ewald Werner in die Ausstellung einführen. Musikalisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung durch Patricia Moser und Maike Züfle von der Musikschule Schramberg.

Anschließend lädt der Förderkreis zu einem Stehempfang in den Pfarrhof ein. Außerdem hat Krippenbauer Josef Grimm eine fünfte Krippe mit einem Modellausschnitt des Sulgener Kirchplatzes für den Krippenweg "Krippen in historischen Gebäuden" gebaut. Damit ist diese Krippenserie abgeschlossen wird. Des Weiteren ist die mehrteilige Völkerkrippe des Schrambergers Albert Fehrenbacher zu sehen.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist täglich außer montags, Heilig Abend und Silvester von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Gruppenführungen sind außerhalb der Öffnungszeiten nach Anmeldung bei Lorenz Roming, Telefon 07422/5 22 94, möglich.