Kunst: Uwe Merz lehrt in einer ehemaligen Scheune die therapeutische Methode der "Intuitiven Malerei"
Mit der kunsttherapeutischen Methode der "Intuitiven Malerei" hilft Uwe Merz Menschen, wieder Kontakt mit ihrem Inneren und ihrer Intuition herzustellen.
Schenkenzell. In seinem Atelier auf dem Fräulinsberg bringt Uwe Merz interessierte Menschen ans Malen. Regelmäßig bietet er dort für Gruppen oder Einzelpersonen Kurse in "Intuitiver Malerei" an. Mit ihren kunsttherapeutischen Ansätzen ist sie für Merz ein Werkzeug, um die Verbindung mit der eigenen Intuition wieder herzustellen. Die in der Arbeitswelt oft dominierende Kopflastigkeit verhindere den Zugang zur eigenen Kreativität und Lebendigkeit. "Bei der ›Intuitiven Malerei‹ kommt es nicht darauf an, mit viel Mühe etwas Erlerntes darzustellen, sie schafft vielmehr die Möglichkeit, wieder ursprünglich wie einst als Kind, frei von Vorgaben und Leistungsdruck, spielerisch zu experimentieren und dem Unbewussten Ausdruck zu verschaffen", erläutert Merz.
Bei der "absichtslosen Malerei", wie er sie auch nennt, schalte man um vom Verstand aufs Herz und gebe sich dem kreativen Prozess der eigenen Schöpferkraft hin. Der "Flow" des Malens, dessen Fließgeschwindigkeit man letztendlich selbst bestimme, führe im Idealfall zu einer enormen mentalen Entlastung, die sich positiv auf das gesamte Seelenklima auswirken könne. Mit seinem Angebot hat es Merz geschafft, als einziger von sieben Künstlern aus Baden-Württemberg bei Jochen Schweizer, einem führenden Anbieter von Erlebnisgeschenken, in das Portfolio der "Kreativ Malkurse" aufgenommen zu werden.
Das Atelier befindet sich in einer ehemaligen Scheune auf dem 530 hohen Fräulinsberg, umgeben von Wäldern und Wiesen mit herrlicher Weitsicht auf den Alpirsbacher Sulzberg.
Heile Welt
Topografisch gesehen liegt es auf der kleinen Hochebene im Zentrum eines vierblättrigen Kleeblatts mit einigen Bauerhöfen in der Nähe, "einer heilen Welt mit Kühen". Nur eine von der Bundesstraße in Richtung Alpirsbach nach rechts abgehende schmale Straße führt in vielen Windungen dorthin. "Es ist ein regelrechter Kraftort, was auch gestresste Städter spüren", beschreibt Merz die Stelle.
Die Kurse in der geschützten Atmosphäre des Künstlerateliers sind so gestaltet, dass nach einer thematischen Einführung in die "Intuition in der Kunst und im Alltag", in Ausdruck und Technik und nach einer Fantasiereise zur mentalen Einstimmung mit Acrylfarben auf Leinwand-Keilrahmen, das "Innere" als Bild formuliert wird. "Die bevorzugte Spachteltechnik ermöglicht unerschöpfliche Farb- und Formvarianten mit hoher Symbolkraft, und mit das Beste ist: Es gibt es keine Fehler", erläutert Merz. Geschieht das Ganze mit verbundenen Augen, wird daraus die "Intuitive Schwarzmalerei" mit dem Ziel, den Blick nach innen zu richten und das geistige Bild zu sehen, energetisch wahrzunehmen.
Merz wollte eigentlich ursprünglich Musiker werden, hatte aber durch seine Arbeit als Grafikdesigner immer weniger Zeit. So kam er zur Malerei als künstlerische Ausdrucksform, um immer wieder seine eigene innere Mitte zu finden.
Zwölf seiner Werke hat er aktuell im neuen Jahreskalender "Experimentelle Malerei – zwischen Intuition und Kalkül" zugänglich gemacht. Seine fotografische Seite zeigt der vielseitig Künstler mit den weiteren Kalendern "Kraftquelle Musik" und "Außer Betrieb – Industriekultur mit Pop-Art-Einflüssen" (wir berichteten). Eines seiner nächsten Projekte sind sogenannte "Lost Places" in Baden-Württemberg. Mit dem geheimnisvollen Schlossbergbunker in Schramberg hat er schon angefangen.
Weitere Informationen: www.merzolio.com