Die Mitglieder des Seckeles-Gäules-Club posieren vor der Braustube Schraivogel fürs Gruppenbild. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Gäules-Club: Manfred Feger zum 46. Mitglied ernannt

Schramberg (lh). Die ohnehin kuriose Historie des "Seckeles-Gäules-Club" wurde am Samstag bei der traditionellen Ordensverleihung im "Schraivogel" auf den Kopf gestellt.

Oberseckel Peter Sauer erhielt unerwartet Besuch von Präsident Donald Trump (Achim Bendigkeit), der noch nicht weiß, dass er ein "Seckel" ist. Er habe festgestellt, so Trump in Englisch, dass man ihn in Deutschland kopieren wolle und deshalb das FBI eingeschaltet. Das werde gegen die verbreiteten Fake-News der Narrenzunft ermitteln. Als Beweis zeigte Trump ein Foto von Zunftchef Michael Melvin. Er liebe die Fasnet in Schramberg und diesen Club, sagte der US-Präsident.

Ex-Oberseckel Peter Renz machte Bendigkeit klar, dass er noch ein viel größerer Seckel werden müsse, wolle er Mitglied im Seckeles-Gäules-Club werden. Laut Peter Sauer werde derzeit überlegt, künftig nur noch einen halben Seckel pro Jahr als neues Mitglied aufzunehmen, um nicht zu schnell zu wachsen. In diesem Fall müsse Bendigkeit noch kräftig abspecken und dürfe sich nicht mit Shampoo duschen. Denn dieses verleihe Kraft und Fülle.

Von der neuen Regelung war der für 2017 auserwählte Manfred Feger nicht betroffen. Er ist das 46. Mitglied, dem diese Ehre zuteil wird. Neun Ordensträger sind seit der Club-Gründung 1988 verstorben. Mit Feger sei eine gute Lösung gefunden worden. Ausgerechnet, als er 1993 zusammen mit Harry Armbruster seine Premiere in der Schiltach feiern wollte, sei die Da-Bach-na-Fahrt ausgefallen. Aber ein Jahr später habe es dann mit dem Motto "Zehn Jahre Roßgumpenband" geklappt, erinnerte sich Sauer. Gut, dass der Wurstbaron rechtzeitig seinen Stand zugemacht habe, sonst könnte er heute Morgen nicht hier sein. "Auch wenn er jetzt bei uns Mitglied ist, ist uns nicht alles Wurscht", ulkte der Clubchef.

Um die Vereinskasse aufzupäppeln, hatte sich Peter Renz wieder etwas einfallen lassen und bot, wie er behauptete, den ultimativen Fünf-Finger-Handschuh aus Alpaka-Wolle zum Verkauf an. Diese Handschuhe seien auch Elferräten zu empfehlen, weil die sich öfters die Finger verbrannten. Wenn jemand der Handschuh zu groß sei, sei das kein Problem. "Da wächst man hinein", bekräftigte Renz, der außerdem noch neue Visitenkarten ohne Name, Adresse und Telefon im Angebot hatte. Denn an der Fasnet müsse man verdeckt agieren und unerkannt bleiben. Gestärkt mit einer Gemüsesuppe und für das Gruppenfoto vor der Gaststube posiert, machten sich die in Schramberg verbliebenen "Seckel" auf den Weg haus zur Schlüsselübergabe.