Günter Buchholz hat die Geschichte der Tennenbronner in der Herrschaft Schramberg aufgearbeitet. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Herrschaft: Auch Tennenbronner leiden früher unter dem Schramberger Feudalregime

Von Christoph Ziechaus

Viele wechselnde Herren und damit wechselnde Konfessionen kennzeichnen die Geschichte von Tennenbronn, wie Günter Buchholz in seinem Vortrag im katholischen Pfarrsaal darstellte.

Schramberg-Tennenbronn. Die Projektgruppe Tennenbronner Heimathaus wollte "Tennenbronn und die Herrschaft Schramberg" von einem "lebendigen Lexikon" beleuchten lassen, wie Vorsitzender Robert Hermann den Referenten vorstellte.

Es waren sehr viele Herren, die in den vergangenen 1000 Jahren nicht nur an der Schiltach herrschten. Die Edlen von Ramstein, von Falkenstein, von Rechberg, von Landenberg, Rochus Merz, Zotter von Berneck, die Grafen von Zimmern und bis heute die von Bissingen und Nippenburg wechselten auf Burgen und Schlössern auf den Höhen entlang der Schiltach.

Den Edlen und Rittern war eines gemeinsam: Sie wollten vor allem ihre Macht und Pfründe sichern, wenn möglich ausdehnen, wenn nicht ein stärkerer Nachbar das verhinderte. Für die Fehden und Raubzüge mussten die Untertanen ins Feld ziehen und für die Interessen der Herrschaften die Zeche zahlen.

Besonders grausam musste es unter den Edlen von Landenberg aus dem späteren Schweizer Kanton Zürich zugegangen sein, deren Rechte 1547 von Rochus Merz aufgekauft wurden. Damit beginnt die eigentliche Herrschaft Schramberg.

Sehr detailliert stellte Günter Buchholz das Hin und Her beim Wechsel von Herrschern und Konfessionen dar, das sich bis auf einzelne Höfe und den Glauben ihrer Bewohner bezog. So wurde 1629 ganz Tennenbronn katholisch, vier Jahre später gab es auch evangelische Höfe und 1634 war man wieder katholisch. Der Handel mit der Konfession führte zur Aufteilung des Ortes und seiner Höfe in evangelisch und katholisch Tennenbronn bis vor knapp 100 Jahren.

Erst um 1740 gibt es Berichte von "aufmüpfigen Untertanen", die sich über schlechte Wege beschwerten, wie Alfred Kunz aus einem Protokoll vom Vogtgericht vorstellte. Später gab es erbitterte Auseinandersetzungen wegen der Abgaben an die Herren von Schramberg. Erst 1848 kam es zur Abschaffung der Feudalzahlungen.