Eine reife Leistung lieferten Schramberger Musikschüler beim Fest der evangelischen Gemeinde ab. Offensichtlich hatten die Kinder und Jugendlichen auch Spaß. Foto: Anton Foto: Schwarzwälder-Bote

Orchester und Solisten erhalten bei Konzert in evangelischen Kirche viel Beifall

Von Antonie Anton

Schramberg. Mit Ohrwürmern aus TV, Musical und Film boten das Streicher-Vororchester sowie Solisten und Ensembles der Musikschule Schramberg beim evangelischen Gemeindefest abwechslungsreiche Unterhaltung auf hohem Niveau.

Die Musiker unter Leitung von Gudrun Hafner (Junior-Streichquartett) und Martin Hafner (Ensembles und Vororchester) traten in der Stadtkirche auf. Rudi Huber heiß die zahlreichen Gäste willkommen, die Moderation übernahmen sachkundig und charmant Annika Kußberger und Patricia Moser.

Die Umrahmung des ansprechenden Konzerts besorgte das stattliche Vororchester, bei dem die Jüngsten mit acht oder neun Jahren noch mit zierlichen Achtel- oder Viertelgeigen spielten. Sie wurden unterstützt durch ältere Streicher, die beim Solo- oder Ensemblespiel hervortraten. Mit der Eröffnung durch das Potpourri "TV Time" traf das Orchester von Anfang an den Geschmack des Publikums. Aufhorchen ließ danach das Violinsolo von Fin Hess im 3. Satz mit dem Titel "Sommer" aus den "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi. Sein Partner am Cello war der bei "Jugend musiziert" mehrfach preisgekrönte Frank Hafner. Die Solisten ernteten stürmischen Beifall.

Einen großen Auftritt hatte das Vororchester beim Arrangement "Phantom der Oper". Nach einem Aufschrei und Wehklagen erschien das schaurige Thema, begleitet vom Klavier (Nikolas Kopp). Chromatische Abstiege steigerten die Spannung. Als Highlight erwies sich das Violinsolo der talentierten und konzertreifen Katrin Hafner, Tochter des musikalischen Leiters Martin Hafner, der beim Vorspiel des 3. Satzes "À la Zingara" aus dem Konzert d-moll op. 22 von Henri Wieniawski mit vehementen Akkorden die Klavierbegleitung übernahm – ein Hochgenuss.

In Erinnerung an das letzte Musical-Projekts der Musikschule wurde der Titel "Get me to the Church on time" aus "My Fair Lady" ins Programm aufgenommen und mit mitreißendem Sound, begleitet vom fröhlichen Pizzikato der Bässe, vom Vororchester vorgetragen. Dank der exakten Zeichengebung des Dirigenten klappte das Zusammenspiel hervorragend. Ein besonderes Hörerlebnis war der Auftritt des Junior-Streichquartetts mit Fin Hess, Johanna Wolber, Consuelo Salinas-Herrera, Violinen, und Nela Jaksic, Cello, beim ABBA-Song "Dancing Queen" und dem Filmtitel "The Pink Panther". Eine hohe Perfektion erreichte das Trio mit Patricia Moser, Annika Kußberger und Geigenlehrer Martin Hafner. Beim Capriccio No. 2 op.5 von Friedrich Hermann jubelte die 1. Violine und trat in schönster Klangästhetik in ausdrucksvollen Dialog mit den anderen Stimmen. Die Zuhörer konnten die große Übereinstimmung bei den drei Interpreten spüren.

Mit einem Titel aus "König der Löwen" und aus "You’re a good Man, Charlie Brown" brachte das hervorragend vorbereitete Vororchester einen erneuten Beweis seiner Leistungsfähigkeit. Das Schlagzeug (Annika Kußberger) setzte mit der Cymbel zarte Akzente. "Ich habe nicht gewusst, dass ein Cello so herrlich klingen kann", sagte eine Zuhörerin, nachdem sie Frank Hafner, am Klavier begleitet von seinem Vater Martin, mit dem "Andante Cantabile" aus dem Streichquartett Nr. 1 von Tschaikowski gehört hatte. Der Solist legte mit sattem Ton einen großen Ausdruck in das liedhafte Thema, während die Klavierbegleitung in Stakkatoläufen erfolgte.

Eine neue Überraschung erwartete die Zuhörer mit dem Auftritt eines sehr fortgeschrittenen Streichquintetts (Patricia Moser, Annika Kußberger, Violine, Martin Hafner Viola, Frank Hafner, Violoncello und Benedikt Moser, Kontrabass). Mit großer Hingabe spielten sie den Titel "Somewhere" aus dem Musical "West Side Story", und mit herrlicher Gesanglichkeit erklang die Arie "Summertime" aus der Oper "Porgy and Bess" im besonderen Sound von G. Gershwin. Der Applaus zum Abschluss des gelungenen Konzerts war riesig.