Die Informationsveranstaltung zur schnellen Internetverbindung stößt auf großes Interesse bei der Bevölkerung. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Digitalisierung: Ab Ende Oktober gibt es VDSL-Glasfasernetz / Interessierte müssen selbst aktiv werden

Auf diesen Tag haben in Waldmössingen viele gewartet. Ab Ende Oktober können sie den Turbo auf der Autodatenbahn zuschalten. Sie müssen dafür aber aktiv werden.

Schramberg-Waldmössingen. Bereits im Mai dieses Jahres wurden in den Straßen und Gehwegen im Ortsteil Waldmössingen Glasfaserkabel verlegt – insgesamt 3,25 Kilometer und es wurden neun Multifunktionsgehäuse gesetzt, wie Telekom-Regio-Manager Bernhard Ginter bei einer Infoveranstaltung bekannt gab. Das Interesse war immens, die bereitgestellten Stühle reichten kaum aus.

Laut Ginter sollen bei dem kreisweiten Breitbandprojekt insgesamt acht Ausbaugebiete ein VDSL-Glasfasernetz erhalten. Anfang 2016 begonnen, sei man jetzt im siebten angekommen. Nicht überall, wo die Telekom das Netz ausbaue, erhalte sie eine Förderung. Aber da wo Zuschüsse flössen, müssten 95 Prozent der Haushalte Internet-Geschwindigkeiten von mindestens 30 Megabit pro Sekunde vorgehalten werden. Da die Europäische Union (EU) das Vectoring endlich freigegeben habe, seien Anfang des Jahres 2018 auch bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Download und bis zu 40 Megabit im Upload möglich.

Vom superschnellen VDSL-Netz in Waldmössingen profitierten 913 Haushalte, die dann gleichzeitig im Internet surfen, telefonieren und fernsehen können. "Wer das will, muss auf den Betreiber zugehen und den bestehenden Nutzungsvertrag ändern", deutete Ginter auf eine ausgelegte Karte hin, "mit der noch nichts unterschrieben wird". Der Nutzer signalisiere damit lediglich, dass er ein Kundengespräch wünsche.

Alle im Ort aufgestellten DSLAM-Verteilerkästen seien mit Glasfaserkabel zur Vermittlungsstelle in der Kastellstraße in Winzeln verbunden. Das letzte Stück bis ins Gebäude verbleibe in Kupfer. Die Folge sei, dass die Geschwindigkeit des Nutzers von der Entfernung zwischen Wohnhaus u nd Verteilerkasten abhänge.

Das Herzstück des VDSL-Netzes sei der Router, der an der TAE-Dose im Haus eingesteckt werde. Wer das neue Netz nutzen wolle, müsse einen dafür geeigneten Router haben. Da viele Altgeräte dafür ungeeignet seien, rät er zu einer Beratung im Fachgeschäft. Auch würden in den nächsten Tagen autorisierte Vertriebsmitarbeiter der Telekom im Ort unterwegs sein, um interessierte Bürger anzusprechen. Auf Anfrage eines Zuhörers versicherte der Regio-Manager, dass das Umschalten auf das VDSL-Netz im Multifunktionsgehäuse den Verbraucher nichts koste. Das Netz sei offen für andere Provider.

Wer sich jedoch nicht melde, für den bleibe vorerst alles beim Alten. Glasfaser bis ins Haus (FTTH) werde kommen, dauere aber noch, weil das den Nutzer richtig Geld koste.