Die Mauldäschle in Aktion. Manfred aus Tennenbronn wird später "Mauldäschle-Mann des Abends". Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

"Mauldäschle vu Durchhause" sorgen vor vollem Haus mit weiblicher Schwabenpower für umwerfenden Saisonausklang im Kulturbesen

Von Christel Paskal

Schramberg. "Genial. Lustig. Einmalig." So schallte es aus allen Ecken. Die Mauldäschle aus Durchhausen ziehen alle Register ihres Könnens. Sie begeistern sowohl mit ihrer Sprache als auch mit ihrer wechselnden Bekleidung. Manfred aus Tennenbronn ist schließlich "Mauldäschle-Mann" des Abends.

Die Veranstaltung zum Schramberger Schwabengipfel-Finale in der Geißhalde war schon lange ausverkauft. Die Verfasserin dieses Artikels ist mit einem Glas Gsälz beschenkt worden, "damit sie keinen Senf" schreibt. Dabei gibt es überhaupt nichts Negatives über diesen Auftritt zu berichten. Die Frauen Ziebel (Bettina Boschert), Peterle (Bärbel Link), Brué (Birgit Mauch), Schmelzle (Heike Merz) und Sössle (Sonja Schneckenburger) waren von Beginn an grandios.

Für ihren Auftritt benötigten sie 68 Männer. Als im selben Moment Scherben klirrten, meinten sie: "So Ungeschickte können wir brauchen." Der "Mauldäschle-Mann" des Abends sollte gesucht werden, im überwiegend weiblichem Publikum nicht so einfach war. Die ausgesuchten Rudi aus Hardt und Lars aus -Sulgen waren die ersten auf der Bühne und erhielten dafür ein Gsälz. Im Lied "Alles hie" wurden alltägliche Probleme besungen, die an Komik kaum zu überbieten waren. Da funktioniert die Bohr- und Waschmaschine nicht mehr und der Mann darf sich seiner Frau erst wieder nähern, wenn alles repariert ist.

Natürlich durfte der allen Männern wohl bekannte Spruch "Was zieh ich heute an?" keinesfalls fehlen. Da ist die Strumpfhose zu klein, zum neuen Rock fehlt das passende Oberteil und die farbliche Handtasche. Jede Frau hat in sich hinein gehört, und trotzdem haben alle schallend darüber gelacht. Den ganzen Abend folgte ein Lacher auf den nächsten.

Auf erneuter Suche im Saal war in Juan Carlos ein heißer Spanier gefunden worden. Er eroberte im Urlaub der Mauldäschle eine nach der anderen. Er sitzt neben den Damen im Liegestuhl und sagt kein einziges Wort, war aber mit seiner Mimik und Gestik umwerfend. Als er für sein Mitmachen wählen durfte, war im das Gsälz lieber als eine Ausgabe eines Männermagazins.

Die Damen wechselten laufend ihre Bekleidung. Auch die bunten, knalligen Strandkleider waren zum Schreien komisch. Ein Kommentar zur Stützstrumpfhose lautete "Lieber Wasser in de Füeß, als Alkohol im Kopf." Später erschienen die Mauldäschle im feschen rosa Dirndl und mit blonden Zöpfen. Auf der Bühne stand ein Bierfass. Egon aus Oberwolfach bekam eine Männerschürze umgebunden und durfte das Fass anstechen. Plötzlich lupften die Mauldäschle den Deckel und holten Sekt und Gläser heraus.

Jetzt wurde es ernst bei der Kandidatensuche. Durch die Videokamera sind Steffen aus Beffendorf, Reinhold aus Schönbronn und Manfred aus Tennenbronn auf den beiden Bildschirmen zu sehen gewesen. Auf die Frage: "Was wäre, wenn..." konterten alle drei schlagfertig mit ihren Antworten. Das Publikum bog sich vor Lachen. Zum Sieger ist Manfred erkoren worden. Er erhielt ein riesiges Jahrmarktherz um den Hals gehängt.

Sportlich ging es nun weiter auf dem Fahrrad. Frau Peterle hatte trotz Anstrengung auf dem Donau-Radweg noch genügend Luft, um sich mit einem riesigen Wortschwall den Schweiß auf die Stirn zu treiben. Erst tosender Beifall unterbrach diese Aktion.

Zum Schluss verkündeten die Mauldäschle: "Wir haben unsere Lebensmotten geändert. Laufen statt saufen, walken statt verkalken und turnen bis zur Urne." Plötzlich fällt ein Schuss und sie erinnerten nochmals an das Thema ihres Programms "Das war unser Mauldäschle über(F)all".

Frenetischer Jubel für diesen äußerst vergnüglichen Abend war der Dank an die Schwäbinnen aus Durchhausen. Mit den Zugaben "An Tagen wie diesen" und "Wer hat an der Uhr gedreht?" verabschiedeten sie sich im roten Seiden-Morgenmantel.