Marianne Zänker, geborene Faist, hat das Fasnets-Plakat in den 1950er-Jahren gestaltet. Foto: Stadtarchiv Schramberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Marianne Faist gestaltet einst Poster mit "Hoorig Katz" / Neuauflage

Schramberg. In der laut Mitteilung viel beachteten Ausstellung "Schramberger Fasnetssplitter" in der ehemaligen Buchhandlung Klaussner hat ein farbenfrohes Plakat einer "Hoorig Katz" schon viele Freunde gefunden. Zur Fasnet hat das Stadtarchiv Schramberg das beliebte Motiv nun als Plakat und Postkarte nachdrucken lassen.

Das originelle Plakat wurde zu Beginn der 1950er-Jahre von Marianne Faist (1938 bis 2010) angefertigt, die für die "Hoorig Katz" und den Text "Schramberger Fasnet" ausgerissenes Buntpapier verwendete. Das gestalterische Geschick hatte die junge Schrambergerin offensichtlich von ihrer Familie vererbt bekommen, die über drei Generationen hinweg ein sehr angesehenes Fotogeschäft in Schramberg führte, das ihr Großvater Carl Faist I (1839 bis 1918) nach derzeitigem Forschungsstand im Jahr 1865 als eines der ersten Fotogeschäfte im Schwarzwald gegründet hatte.

Marianne Faist war die einzige Tochter von Karl Faist III (1903 bis 1945) und seiner Ehefrau Elisabetha Faist. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Fotogeschäft von dem Fotografen Wilhelm Weiss (1893 bis 1974) aus Bukarest übernommen, der mit Familie Faist verwandt war. In seiner Hand blieb das Fotogeschäft auch nach dem Zweiten Weltkrieg, da Karl Faist III als vermisst gemeldet wurde und nie nach Hause zurückkehrte.

Bei Wilhelm Weiss wurde Marianne Faist in vierter Generation ebenfalls zur Fotografin ausgebildet, verheiratete sich 1964 nach Frankfurt am Main und lebte zuletzt in Marburg an der Lahn. Mit einem Teil des Archivs der Fotografenfamilie kam auch das von ihr in der Jugendzeit gestaltete Plakat mit der "Hoorig Katz" im Jahr 2011 auf verschlungenen Wegen nach Schramberg zurück.

Das einzigartige Zeugnis örtlicher Fastnachtsgeschichte wird seitdem im Stadtarchiv verwahrt und wird in der Ausstellung "Schramberger Fasnetssplitter" zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Aufgrund mehrfacher Nachfrage hat sich das Stadtarchiv in den vergangenen Tagen zu einem Nachdruck als Plakat und Postkarte entschlossen.  Zum Verkauf richtet das Stadtarchiv in der Ausstellung "Schramberger Fasnetssplitter" im Eingangsbereich der ehemaligen Buchhandlung Klaussner einen Verkaufsstand ein, der in den nächsten Tagen zu folgenden Zeiten geöffnet ist: Schmotziger Donnerstag, 14 bis 17 Uhr:, Fastnachtssamstag, 9 bis 11 Uhr und Fastnachtsmontag, 9 bis 12 Uhr. Das Plakat kostet zwei Euro, die Postkarte 50 Cent. Bestellungen und Reservierungen sind unter der E-Mail-Adresse stadtarchiv@schramberg.de möglich.