Aus dem denkmalgeschützten Gebäude Geißhalde 64 soll eine Kultur-Location werden. Dass der Förderverein damit anfangen kann, gab der Gemeinderat den Zuschussantrag frei. Foto: Fritsche

850.000 Euro Zuschuss. 1,2 Millionen Euro für die Sanierung der Tösstraße und der Lauterbacher Straße.

Schramberg - Der Verein Szene 64 kann das Projekt der Kultur-Location im Gebäude 64 in der Schramberger Geißhalde in Angriff nehmen.

Wie der Schwarzwälder Bote schon am Freitag kurz berichtete, wird die Stadt den Um- und Ausbau des "Junghans Bau 64 Magazingebäudes" in der Geißhalde zu einem Szene-Zentrum mit unterschiedlichen Unterhaltungsangeboten fördern. Den Antrag auf Zuschuss durch die Stadt erläuterte Ulrich Bauknecht als Vorsitzender des im September 2015 gegründeten Vereins "Szene 64 Schramberg e.V." mit einer ausführlichen Powerpoint-Präsentation.

Von den Gesamtkosten der Sanierung des Gebäudes in Höhe von 947 363 Euro wird die Stadt 90 Prozent als Zuschuss übernehmen, und zwar in folgenden Tranchen: 150.000 Euro in 2015, 300.000 Euro in 2016, 150.000 Euro in 2017, 150.000 Euro in 2018 und abgerundet 100.000 Euro in 2019.

Zur Sicherung dieser städtischen Zuschüsse wird eine Vereinbarung zwischen Stadt und Verein geschlossen, dass bei einer Auflösung des Vereins das Gebäude an die Stadt fällt.

Die 150.000 Euro für die dringende Dachsanierung in 2015 wurden in dieser Höhe bereits bewilligt und werden in den Haushaltplan eingestellt. Zu den anderen Tranchen steht im Beschlussvorschlag: "Die Zuschussraten ab dem Haushaltsjahr 2016 stehen unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit innerhalb des entsprechenden Haushaltsplanes".

Udo Neudeck (Freie Liste) warnte deshalb den vollzählig anwesenden Vorstand des Szene-Vereins ausdrücklich: "Es ist nicht garantiert, dass das Geld jedes Jahr automatisch in dieser Höhe fließt". Einigkeit herrschte allerdings darin, dass auch die für 2016 eingeplanten 300.000 Euro zur Verfügung gestellt werden müssen, um das Gebäude überhaupt nutzen zu können.

Den Beschluss fasste der Gemeinderat nach längerer Diskussion und einer Sitzungsunterbrechung schließlich doch noch mit großer Mehrheit bei drei Gegenstimmen aus der SPD/Buntspecht-Fraktion: Tanja Witkowski (SPD), Josef Günter (SPD), und Reinhard Günter (Buntspecht) stimmten dagegen. "850.000 Euro nur für die Verbesserung von Räumlichkeiten für Jugendliche sind viel Geld, einen Monat vor dem Haushaltsberatungen stimme ich dem Beschlussvorschlag in dieser Form nicht zu", begründete Reinhard Günter sein Votum.

Über den Sachstand des Ausbaus und der Sanierung von Teilstücken der Tösstraße und Lauterbacher Straße berichtete Abteilungsleiter Klaus Dezember. 1,2 Millionen Euro Kosten sind dafür veranschlagt. Dazu kommen noch 120.000 Euro für die Erneuerung der Kanalisation. Im Haushalt 2016 wurden 800.000 Euro angesetzt, in 2017 370.000 Euro.

"Die Kosten werden nicht auf die Anlieger umgelegt, weil die Bereiche schon erschlossen sind", beruhigte Oberbürgermeister Herzog die Hausbesitzer.