Schüler aus dem polnischen Kamienna Góra und Schramberg lernen gemeinsam das Europaparlament kennen. Foto: Gymnasium Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüleraustausch: Nach 15 Jahren letztes Treffen der Gymnasiasten aus Kamienna Góra und Schramberg

Eine erlebnisreiche Woche verbrachten 22 polnische Schüler in der Fünftäler-stadt. Sie genossen nach dem Schramberger Besuch der polnischen Stadt Kamienna Góra ihren Gegenbesuch bei Schülern des hiesigen Gymnasiums.

Schramberg. Bei ihrem einwöchigen Besuch in Polen konnten 22 Schüler des Gymnasiums Schramberg eine unvergessliche Zeit mit ihren polnischen Freunden erleben. Jetzt ging es dann darum, die Austauschschüler mit derselben Gastfreundschaft zu begrüßen. Nach der langen Anreise wurden die polnischen Schüler von ihren Gastfamilien in Schramberg in Empfang genommen.

Bereits am nächsten Tag startete das Programm mit einem Ausflug an den Bodensee. Nach einer Führung durch eine Kirche auf der Insel Reichenau durfte die deutsch-polnische Gruppe bei schönstem Wetter die Stadt Konstanz besuchen und durch ein Quiz auch etwas über deren Sehenswürdigkeiten, wie das Konstanzer Münster, erfahren. Die Überfahrt mit der Fähre nach Meersburg erlaubte einen grandiosen Blick über den Bodensee auf die Alpen. Auch die Kirche in Birnau faszinierte die polnischen Gastschüler durch deren schönen barocken Stil.

Der nächste Tag stand den jeweiligen Gastfamilien zur freien Verfügung, und so konnten die polnischen Schüler in Familienausflügen und auch in deutsch-polnischen Gruppen die Kultur des Schwarzwaldes kennenlernen.

Der Montag war dafür vorgesehen, die Stadt Freiburg im Breisgau zu erkunden, und so bekamen die Schüler eine Führung in englischer und deutscher Sprache durch die Stadt. Besonders das Freiburger Münster gab es zu bestaunen, dessen Bau sich über 300 Jahre erstreckt hat und etliche Architekturstile in sich verkörpert. Der Nachmittag war der deutsch-polnischen Gruppe freigestellt, und so konnten die Schüler in Kleingruppen auf eigene Faust die Stadt besichtigen.

Die beiden Stunden Unterricht am nächsten Tag vermittelten den polnischen Gastschülern einen Eindruck vom deutschen Schulsystem und nach der anschließenden Begrüßung durch den Schulleiter wurden sie durch die Schule geführt. Der offizielle Empfang durch den Oberbürgermeister gab den polnischen Schülern einen ersten Einblick in die Partnerstadt Schramberg, bevor diese durch die Audiotour "Park der Zeiten" erkundet wurde. Oberbürgermeister Thomas Herzog würdigte vor allem den schon seit 15 Jahren stattfindenden Schüleraustausch zwischen Kamienna Góra und Schramberg, dessen Erfolg erst durch das Engagement von Lehrer Klaus Schmidt ermöglicht wurde.

Nach einem gemeinsamen Essen in der Schulmensa des Gymnasiums war der Nachmittag den Schülern freigestellt, und so konnten sie den Tag im Freibad ausklingen lassen.

Der Besuch des Europaparlaments war wohl das beeindruckendste Ereignis für die polnischen Gastschüler. Auch wenn den deutschen Austauschpartnern bereits in der 10. Klasse ein Besuch ermöglicht worden war, gab die Besichtigung des Plenarsaals einen spannenden Einblick in die Politik Europas. Die anschließende Freizeit in Straßburg ermöglichte es den Schülern, das Straßburger Münster zu besuchen oder einen für Frankreich typischen Flammkuchen zu genießen. Mit einer Bootsfahrt durch die Stadt ließ die deutsch-polnische Gruppe den Tag ausklingen.

Nachdem am nächsten Morgen die Musikarbeit absolviert worden war, war besonders für Technikbegeisterte der Besuch des Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart ein interessanter Ausflug in die Geschichte des Autos. Durch die Begehung des Museums auf eigene Faust konnte jeder seine eigenen Interessengebiete finden und somit gut in den letzten Tag des deutsch-polnischen Schüleraustausches 2017 starten. Der Rest des Tages war den Schülern freigestellt, um in Stuttgart einzukaufen oder einfach im Park bei Kartenspielen die Gemeinschaft zu genießen.

Am Abend wurde im Aufenthaltsraum der Schule noch gemeinsam eine Pizza gegessen, bevor man den Tag mit dem Besuch einer gut gelungenen schulischen Abendveranstaltung ausklingen ließ, an der auch einige deutsche Schüler, die am Polenaustausch teilgenommen hatten, aktiv zum Gelingen des Programms beitrugen. Früh am nächsten Morgen hieß es Abschied zu nehmen, bevor die deutschen Schüler unwillig und müde in den Unterricht mussten. Auch wenn eine anstrengende Woche hinter ihnen lag, war dennoch der Abschied von den neu gewonnen Freunden schwer und die bedrückte Stimmung zeigte, wie wichtig ein solches Erlebnis ist, in ein fremdes Land zu reisen und dessen Kultur und Menschen kennenzulernen.

Nach 15 Jahren zwischen Kamienna Góra und Schramberg war dies der letzte polnische Austausch mit dem Schramberger Gymnasium, der aber mit dem Rottweiler Droste-Hülshoff-Gymnasium unter der Leitung von Christoph Kirschler fortgesetzt wird. Das Gymnasium Schramberg kann stolz auf die vergangenen Jahre zurückblicken, dessen letzter Austausch unter der Organisation der Jutta Klaus Schmidt sowie Tom Laudes ein Erfolg war.