Projektgruppe plant die nächsten Schritte / Gebaut wird laut Stadtverwaltung erst, wenn alle Flächen vermietet sind

Schramberg. Das Projekt Poliklinik Schramberg nimmt Gestalt an – vorerst zwar lediglich im Modell des mit der Planung beauftragten Architekturbüros Ettwein. Die Projektgruppe indes ist von dem Vorhaben überzeugt.

Derzeit ist die Gruppe mit der Akquise beschäftigt. Es gebe der Mitteilung zufolge eine solide Basis von Mietinteressenten. Wenn noch einige wenige weitere Mieter und Nutzer gefunden würden, könne es im nächsten Jahr gleich mit dem Bau losgehen.

Ein Winkelbau mit sechs Geschossen soll nach den Planungen der Projektgruppe insgesamt rund 3000 Quadratmeter Nutzfläche bieten. In einem Untergeschoss, das wegen der Hanglage von der Tösstraße her ebenerdig erreicht werden kann, ist ein Standort für ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie die Anfahrt von Patienten mit dem Krankenwagen vorgesehen. Zudem befinden sich auf dieser Ebene 15 Garagenstellplätze.

Im Erdgeschoss sind Ladenlokale etwa für eine Apotheke oder ein Sanitätshaus sowie ein kleines Bistro eingeplant. Hier soll auch der zentrale Eingangsbereich angesiedelt werden, der von der Tösstraße erreicht wird. Es folgen drei komplette Geschosse mit jeweils annähernd 700 Quadratmeter Grundfläche. In der Penthouse-Etage bestehen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bis hin zu einer Wohnnutzung. Insgesamt sind auf dem Grundstück rund 50 Parkplätze vorgesehen. Nachdem die Stadt zwischenzeitlich ehemalige Junghans-Parkplätze an der Tössstraße und an der Geißhalde gekauft hat, die als öffentliche Parkplätze angeboten werden sollen, bieten sich um die geplante Poliklinik sehr gute Parkierungsmöglichkeiten. Ideal erscheint der Standort auch wegen der Nähe zum Busbahnhof und zur Fußgängerzone.

"Das ansprechende Bauwerk wird den Ärzten und medizinnahen Dienstleistern hervorragende Bedingungen für den Betrieb ihrer Praxen bieten", gibt sich Fachbereichsleiter Franz Moser sicher. Damit könne man dem Ziel, die Gesundheitsversorgung in der Raumschaft Schramberg für die Zukunft zu sichern, ein gutes Stück näher kommen.

Es ist vorgesehen, in diesem Bauwerk auch ein ambulantes OP-Zentrum einzubauen. Dieses soll von einem Anästhesisten betrieben werden, der es Fachärzten für Eingriffe zur Verfügung stellt. Eine Grundauslastung dieses OP-Zentrums wird die Praxisgemeinschaft Schönemann und Kollegen gewährleisten, die zusammen mit anderen Ärzten eine Etage der Poliklinik mit den Bereichen Anästhesie/Chirurgie/Orthopädie/Radiologie belegen wird.

Für dieses Zentrum, das den Kern der Poliklinik bilden soll, gibt es auch konkrete Detailplanungen. Weit fortgeschritten seien auch die Planungen für eine Hautarztpraxis und für eine Praxis für Innere Medizin. Nach wie vor wolle man, so Moser, auch den Standort des Notarztes in der Poliklinik ansiedeln. Dies könne für alle Beteiligten beachtliche Vorteile haben.

Allerdings gebe es auch Flächen, die noch nicht belegt seien. Man sei in Gesprächen mit verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens, so Moser. Andernorts zeige sich zwar, dass vergleichbare Einrichtungen sehr gefragt seien. Bei den ihm bekannten Modellen habe sich spätestens mit der Inbetriebnahme meist eine Vollbelegung ergeben.

Dennoch wolle man die Poliklinik Schramberg erst dann bauen, wenn ausreichend Mietinteressenten sich verbindlich erklärt haben. Dieses Stadium sei noch nicht erreicht. Würden allerdings die Verhandlungen mit den Mietinteressenten, mit denen man derzeit noch im Gespräch ist, zum Erfolg führen, wäre die Vollbelegung überschritten. Insofern bestehe Anlass zu Optimismus.

Für den Bau und die Bereitstellung des Gebäudes wird eine Gesellschaft gegründet. Diese Gesellschaft, die derzeit mit dem Arbeitstitel "Poliklinik Schramberg GmbH & Co. KG" geführt wird, wird Räume in der Poliklinik an die interessierten Arztpraxen vermieten. Gesellschafter der Poliklinik werden verschiedene Ärzte und die Stadt Schramberg sein. u Infos bei Fachbereichsleiter Franz Moser, Telefon 07422/ 2 92 07, E-Mail: franz.moser@schramberg.de.