Der neu formierte Vorstand der Stadtmusik Schramberg mit Dirigent Meinrad Löffler (ganz links), dem frisch gebackenen Vorsitzenden Peter Flaig, links neben seiner Vorgängerin, der soeben ernannten Ehrenvorsitzenden Tanja Witkowski (Mitte), und Präsident Herbert O. Zinell (rechts dahinter). Foto: Ziechaus

Tanja Witkowski zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Rückblick auf zwölf Jahre ihre Wirkens. Viel erreicht.

Schramberg - Nach gut vorbereiteten Wahlen hat die Stadtmusik Schramberg mit Peter Flaig einen neuen Vorsitzenden und mit Tanja Witkowski eine neue Ehrenvorsitzende.

Auf der Hauptversammlung in der Villa Junghans wurde Peter Flaig in geheimer Wahl einstimmig zum Vorsitzenden gewählt; ebenso wurde Olivia Flieger zur Kassenreferentin bestimmt, sie löst damit Alexandra Birbaum ab.

In ihren Ämtern bestätigt wurden Dieter Neininger als Schriftführer, Jugendreferent Dominik Dieterle, Organisationsreferent Florian Flaig sowie die Beisitzer Tobias Dold und Karin Allgaier. Neuer Medienreferent wurde Felix Urbat.

Der neu formierte Ausschuss schlug nach kurzer Beratung der Versammlung vor, die bisherige Vorsitzende Tanja Witkowski zur Ehrenvorsitzenden zu wählen. Unter großem Beifall wurde dieser Vorschlag umgehend in die Tat umgesetzt.

Vor zwölf Jahren war Tanja Witkowski als erste Frau an die Spitze der Stadtmusik gewählt worden, erinnerte Präsident Herbert O. Zinell an viele Veranstaltungen und Aktionen in ihrer Amtszeit seit 2003. Sie sei längst "das Gesicht der Stadtmusik" geworden und stehe für eine "Kultur in Bewegung", die Neues mit Altem verbinde und Gemeinschaft fördere.

So lebe mit ihr bis heute das Jubiläumsmotto der Stadtmusik von 2005 "zwischen Tradition und Innovation" und zeige sich in Kooperationen mit Schulen und Vereinen in der Stadt.

Auch schwierige Zeiten mit drei Dirigentenwechseln habe die Vorsitzende bewältigt und ihr sei wohl auch gelungen, Familie, Beruf und Ehrenamt zu verbinden.

Das sei nicht immer einfach gewesen, räumte Tanja Witkowski ein, denn "bei der Stadtmusik gibt es kein ruhiges Jahr".

Schon zu Beginn ihrer Amtszeit musste sie für den langjährigen Dirigenten Walter Böcherer einen Nachfolger finden und 2005 war das Jubiläum "175 Jahre Stadtmusik" mit Ausstellung, Festschrift und Konzerten zu feiern. Die musikalische Entwicklung des Orchesters zeigte sich in hervorragenden Bewertungen in der Höchststufe. Mit dem Konzept "Musizieren in Schramberg" begann eine Kooperation mit Musikschule und Grundschulen.

"Im schwierigsten Jahr meiner Amtszeit" konnte Tanja Witkowski 2010 den Grundstein legen für die günstige Entwicklung der Stadtmusik: Aus dem Kontakt zu Meinrad Löffler wurde die Übernahme der musikalischen Leitung mit vielen Höhepunkten beim Jubiläum des JBO 2012 im Zirkuszelt, beim Stadtfest ein Jahr später bis zum Geburtstagskonzert mit den "Old News" im Park der Zeiten. "Jetzt ist es gut, wenn neue Schwerpunkte gesetzt werden und die nächste Mannschaft nachrückt", nahm Tanja Witkowski bei stehenden Ovationen der Mitglieder Abschied aus dem Amt.

Kooperationen machen sich vielfach bezahlt

"Ein sehr aktives und erfolgreiches Jahr", resümierte Dirigent Meinrad Löffler für die Stadtmusik bei der Hauptversammlung in der Villa Junghans.

Die motivierte Mannschaft sei mit unterschiedlichen Programmen aufgetreten – mit Doppelkonzerten mit dem Musikverein Sulzbach und beim Open Air in Winzeln "unter den Linden". Beim Auftritt mit den Old News im Park der Zeiten "kamen mit gewaltigem Sound Bretter von der Bühne". Ein Kontrast dazu war an Weihnachten zu hören beim Violinkonzert mit der Solistin Katrin Hafner. Positive Tendenzen zeigten sich mit der dauerhaft guten Jugendarbeit und den Kooperationen mit Musikschule und Grundschulen. Im laufenden Jahr stehen Auftritte an in Aichhalden, Lauterbach und beim Kirchenkonzert mit der evangelischen Kantorei und dem katholischen Kirchenchor.

Auch für das Jugendorchester war das Jahr 2014 von Kooperationen mit anderen Orchestern geprägt, erinnerte Jugendleiter Dominik Dieterle. So spielte man mit der Musikschule Schramberg und mit der Jugendkapelle Sulgen im Zirkuszelt der Schulen in Sulgen. In seinem schriftlichen Bericht, den Matthias Krause verlas, hob Dirigent Andreas Hirt das Fronleichnamskonzert mit dem JBO Wollmatingen hervor. Beim Finale mit dem Musical Tarzan standen etwa 100 Musiker auf der Bühne mit den Gesangssolisten Dominik Dieterle und Felicitas Diethelm.

Die sieben Neuaufnahmen konnten die neun Austritte nicht ausgleichen, so dass der Mitgliederbestand im JBO auf 26 Musiker gesunken ist. Ihre Teilnahme an 57 Proben und Auftritten ist leicht auf knapp 77 Prozent gestiegen. In der Stadtmusik sind 85 Musiker aktiv, davon 39 weibliche.

Für zehnjährige Mitgliedschaft ehrte Tanja Witkowski die Musiker Dominik Dieterle, Kristin Harter, Mirjam Hettich, Cornelius Kunz, Tim Rückert und Franziska Wild; seit 20 Jahren aktiv sind Karin Allgaier und Philipp Gebert.

Der Verein befinde sich "in bestem Zustand" und biete eine hohe musikalische Qualität bei den Auftritten, hob Präsident Herbert O. Zinell hervor und nahm die einstimmige Entlastung vor.