Kam gefällig an: Ein Outdoor-Buchregal. Grafik: Förstner Foto: Schwarzwälder-Bote

Ohne Sponsoren keine Umsetzung einer gefälligen Lösung / Alte Telefonzelle etwas billiger zu haben

Schramberg (sw). Wie teuer darf ein öffentliches Bücherregal sein? 6000 Euro an eigenen Mitteln will der Gemeinderat dafür nicht ausgeben, deswegen soll die Verwaltung möglichst nach Sponsoren suchen. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Verwaltungsausschusses bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme aus.

"Wir wollen keine Blechkiste, wir machen was aus Stahl", sagte Udo Neudeck (Freie Liste) hinsichtlich der Möglichkeit, ein gestaltetes übergroßes Buch nach einem Entwurf von Arkas Förstner aufzustellen – anstelle einer alten Telefonzelle, wie dies andernorts auch praktiziert wird. Eine Telefonzelle wäre natürlich schon etwas billiger, meinte Mediatheksleiterin Ruth Bolle im Ausschuss.

Bis auf Jürgen Reuter (CDU), der an dieser Stelle vielleicht eher in moderne e-Books investiert hätte, begrüßten die meisten Mitglieder des Verwaltungsausschusses die auf CDU-Anregung gemachten Überlegungen der Verwaltung zum öffentlichen Bücherschrank. Dieser werde an vielen Orten gut angenommen, meinte auch Gertrud Nöhre (SPD/Buntspecht) aus eigener Erfahrung.

Drei Standorte auf dem Rathausplatz kristallisierten sich in der Sitzung heraus, am stärksten ein Platz neben dem kleinen Brunnen im Nordostbereich der Neuen Mitte, andere Stimmen sprachen sich eher für den Bereich gegenüber an der Treppe oder am Platzeingang bei der Kreissparkasse aus. Der Standort allerdings, so lautet der Beschluss, soll erst dann festgelegt werden, wenn auch klar ist, ob die Kosten des öffentlichen Bücherregals durch ein Sponsoring gedrückt werden können.

Unterschiedlicher Auffassung hinsichtlich der Qualität der Bücher, die Kunden nutzen und die eingestellt werden sollen, waren sich Bolle und Jürgen Winter (CDU). Er greife gerne zu antiquarischen Schriften, meinte er – für Kunden in der Mediathek sei dies aber ein "No-Go", so Bolle. Sobald ein Einband an einer Ecke vergilbt sei, werde das Buch nicht mehr ausgeliehen: "Wenn das Cover nicht stimmt, dann ist es totes Material", versicherte Bolle. Allgemein wurde der Vorschlag eines Regals in Buch-Form gelobt, die auch Thomas Brantner (CDU) favorisierte. Er hatte jedoch Bedenken, dass das Regal, wenn es nicht angenommen werde, mit mindestens 6000 Euro recht teuer sei und plädierte deshalb zunächst für eine günstigere Lösung, die man bei Erfolg durch eine teurere ersetzen könne. Und auch Franz Rapp (Freie Liste) tat sich schwer, die Kosten des Regals "ins Verhältnis zum materiellen Wert der Bücher darin zu sehen".

Jetzt also wird die Verwaltung versuchen, Sponsoren für ein solches Regal zu finden und das Thema dann wieder im Gremium vorstellen.

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