Bürger gedenken am Mahnmal "Des Bruders Tod" den Opfern des Nationalsozialismus’ / Blick in Zukunft gerichtet

Schramberg (czh). Am Mahnmal "Des Bruders Tod" bei der Realschule Schramberg versammelten sich viele Bürger im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Mit dem Gedenken bekunde man, dass die Opfer eines verbrecherischen Regimes nicht vergessen seien, erinnerte Oberbürgermeister Thomas Herzog an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren.

Das Ausmaß an Unmenschlichkeit in der Todesfabrik übersteigere jedes Begreifen. Wer dort nicht sofort ermordet wurde, war monatelang, oft sogar jahrelang einer unmenschlichen Behandlung ausgesetzt. Es gehe aber nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um Gegenwart und Zukunft. "Gedenken und Geschichtsbetrachtung sensibilisieren uns generationsübergreifend dafür, sich für unsere universellen Werte von Freiheit, Demokratie und Toleranz einzusetzen", warnte Herzog vor politischem oder religiösem Extremismus und Rassismus. Es sei nicht hinnehmbar, dass sich Juden, Asylsuchende und Minderheiten in diesem Land nicht sicher fühlten.

Ein Angriff auf Minderheiten richte sich gegen uns alle. "Wir wollen in einer Stadt, in einem Land leben, das allen Menschen ungeachtet von Herkunft und Konfession Freiheit und Sicherheit garantiert." Für junge Menschen seien Nationalsozialismus und Weltkrieg eine ferne und fremde Zeit; sie müssten sich mit eigenen Fragen mit der Geschichte befassen und ihre Schlüsse aus der Vergangenheit ziehen. Die Bild-Ton-Animation über den Widerstand einzelner Männer aus dem Volkssturm gegen den Befehl zur Verteidigung von Schramberg am 20. April 1945 könnte dafür einen Einstieg bieten.