Alles was zwei Beine und zwei Hände hat, packt bei den JungXellen beim Wagenbau mit an.. Mit der „Raupe Nimmersatt“ gerieten die JungXellen im Vorjahr in den Fokus vor allem der kleinen Umzugsbesucher. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

JungXellen genießen Rücktritt vom Rücktritt / Als Wagenbauer wieder voller Tatendrang / Erfolg gibt ihnen recht

Von Lothar Herzog

Schramberg-Sulgen. Manchmal kann eine schöpferische Pause gut tun, um mit gestärkter Motivation zurückzukehren. Ein gutes Beispiel ist die Sulgener Narrengruppe "JungXellen".

Vor zwei Jahren hatten sie sich zum 20-jährigen Bestehen praktisch aufs Altenteil gesetzt und erstmals seit der Gründung im Jahr 1993 keinen Mottowagen für den Sulgener und Schramberger Umzug gebaut. Mit diesem Jubiläum sollte eigentlich ein Schlussstrich unter eine äußerst erfolgreiche Ära Wagenbau gezogen werden. Doch recht schnell haben die Wagenbaukonstrukteure der JungXellen erkannt, dass das Zuschauen vom Straßenrand aus weniger prickelnd ist. Und weil es ihrer Ansicht nach bei den Umzügen genügend Hexen- und Fußgruppen gibt, gab es einen weiteren Grund, sich für einen Rücktritt vom Rücktritt zu entscheiden.

Voller Tatendrang kehrten die JungXellen im Vorjahr auf die internationale Wagenbauer-Bühne zurück und erlebten mit der "Raupe nimmersatt" ein glänzendes Comeback. Ihr überdimensionales farbenprächtiges Plüschtier zog auf dem Sulgen und in der Talstadt vor allem die Blicke der kleinen Umzugsbesucher auf sich. Da inzwischen die meisten der einst echten Junggesellen, wie die Narrengruppe in der Anfangszeit hieß, Familien gegründet haben, ist das Wagenmotto in diesem Jahr speziell dem Nachwuchs gewidmet. Weil jedoch bekanntlich die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben, müssen die kleinen und großen Wagenbauer ordentlich knechten und sich sputen, bevor am Sonntag und Montag, 15. und 16. Februar, das Vergnügen bei den Umzügen an der Reihe ist. Nachdem die handwerklich begabten Jungs ein "märchenhaftes" Häuschen aus Holz zusammengezimmert hatten, durften die Sprösslinge, mit Farbe und Pinsel bewaffnet, ihre malerischen Talenten freien Lauf lassen. Auch wenn dabei die Kleidung ordentlich etwas abbekam, wurde darüber großzügig hinweggesehen. Schließlich gibt’s ja Waschmaschinen. Wenngleich mit dem Wagenbau erst vor drei Wochen begonnen wurde und noch einige Arbeit ansteht, sind die JungXellen überzeugt, rechtzeitig fertig zu sein. Für den Umzug wird es eine Kindergruppe geben, der sich andere Kinder anschließen dürfen, wie Tobias Profft verriet. Obwohl die JungXellen kein eingetragener Verein sind, funktioniert die Organisation sehr gut. Zusammen mit den "Scheene Bronnerle", dem RV "Edelweiß" Sulgen und der "Hof-AG" setzen sie Jahr für Jahr neue Maßstäbe und begeistern Tausende Umzugsgäste aus Nah und Fern.