Spuck's aus: Besonders faszinierend fanden die Kinder den Kleiekotzer in der Wiesenbauernmühle in Tennenbronn. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Führung in der Wiesenbauernmühle in Tennenbronn

Von Christoph Ziechaus Schramberg-Tennenbronn. "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach" beim Mühlentag auch in der Wiesenbauernmühle im Kurpark in Tennenbronn.Das Geklappper schallte aus dem Rüttelstuhl der alten Hofmühle, die Martin Grießhaber zur Besichtigung wieder in Gang gesetzt hatte. Um es kurz zu sagen, mit gutem Erfolg.

Alles drehte und rüttelte, klapperte und nach einiger Zeit lag im Mehlkasten feines Mehl der 1005-Klasse (geschätzt) und der Kleiekotzer spukte noch Schrot aus, der für einen zweiten Mahlgang noch mal über die Mühlsteine geleitet wurde. Was so kurz geschildert wird, dauerte in dem kleinen Mühlenraum viel länger. Während Martin Grießhaber den Weg der Weizenkörner durch den Trichter aufs Mahlwerk der beiden Mühlsteine und über Rüttelstuhl und Beutelsichter in den Mehlkasten bis zum Kleiekotzer beschrieb, lief seine Tochter Carina zum Weiher hinauf, um den Schieber für das Wasser zu öffnen.

Kurz darauf rauschte das Wasser durch die bewegliche Holzrinne auf das eiserne Mühlrad hinter der Mühle. Das setzte sich nach einiger Zeit in Bewegung und dann war das Klappern zu hören. Aber die Kinder am Mehlkasten mussten noch lange warten, bis aus dem Kleiekotzer tatsächlich der Schrot in den Holztrog rieselte. Da konnte Martin Grießhaber aus dem Mehlkasten auch schon einige Portionen feines Mehl rausschaufeln. "Nur mit heimischen Mitteln und mit ausgeklügelter Technik haben Handwerker und Bauern ihre Mühlen am Hof gebaut für ihr tägliches Brot", zeigte er die Bauteile aus Holz.

Vor 16 Jahren war die Mühle von Mühlenbaumeister Karl Brüstle aus Tennenbronn renoviert und war danach mehrmals vorgeführt worden. Inzwischen liegt nicht nur Weizenmehl im Mahlkasten, sondern auch Sägemehl auf dem Boden der Mühle, denn der Holzwurm arbeitet ganz ohne Wasserkraft.