Im künftigen Sulgener Schulcampus könnte ein gemeinsamer Neubau für mehrere Schularten der Stadt entstehen. Foto: Rath

Viel diskutierter Entwicklungsplan für Schramberg liegt vor. Grundschulen im Tal kommen unter ein Dach.

Schramberg - Die Stadt Schramberg ist Träger von elf Schulen, die von mehr als 2300 Kindern und Jugendlichen besucht werden. Die Verwaltung legt jetzt einen Plan vor, der die Möglichkeiten und Risiken bei der bei der weiteren Entwicklung dieser Bildungseinrichtungen beschreibt.

Gemeinschaftsschule
Handlungsbedarf sieht die Verwaltung beim Verbund Erhard-Junghans-Schule, weil die Verteilung auf die Standorte Schillerstraße und Graf von Bissingen Straße mit erheblichen Reibungs- und Zeitverlusten verbunden sei. Die Attraktivität soll durch eine Zusammenführung der beiden Schularten Real- und Gemeinschaftsschule unter einem gemeinsamen Dach gesteigert werden. So könne der Schulstandort Schramberg eine attraktive zweite Säule hinsichtlich der Sekundarstufe 1 (Klassen 5 bis 10) neben dem Gymnasium erhalten.

Die Verwaltung schlägt hierfür einen Neubau in Sulgen nahe des vorhandenen Schulcampus vor. So könnten Synergieeffekte der Schulen sowie deren Infrastruktur genutzt werden. Die Kosten eines solchen Neubaus belaufen sich auf etwa 18 Millionen Euro, von denen ein Drittel vom Land getragen werden könnten, sollte es den Bedarf eines Neubaus anerkennen. Die Stadt selbst müsste demnach noch eine Summe von zwölf bis 13 Millionen Euro tragen. Im Falle eines Neubaus könnten die frei werdenden Schulgebäude in der Talstadt anderweitig weiter genutzt werden, unter anderem von Juks3, der Schramberger Tafel, als Bürgerhaus oder Vereinsräume oder von der Berneckgrundschule.

Grundschulen
In der Talstadt ist ab dem Schuljahr 2016/17 eine Zusammenlegung der Berneckschule und des Grundschulteils der Erhard-Junghans- Schule vorgesehen, so dass alle Grundschüler der Talstadt künftig am Standort der Berneckschule unterrichtet werden. Ansonsten sollen die Grundschulen in ihrem Bestand erhalten bleiben. Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage gibt es Überlegungen, die GS Tennenbronn in eine Ganztagesschule mit Wahlform umzuwandeln, wie es bereits bei der Erhard-Junghans-Schule oder der GWRS Sulgen der Fall ist. Die GS Waldmössingen soll eine Halbtagsschule bleiben.

Realschule
Die Realschule wird weiterhin als eigenständige Schulart im Verband der Erhard-Junghans-Schule fortgeführt. Zudem können Schüler hier künftig zusätzlich den Hauptschulabschluss machen und müssen daher mangels Leistung nicht sofort die Schule wechseln.

Werkrealschulen
In der Erhard-Junghans-Schule läuft diese Schulart aus, neue Werkrealschüler werden nur noch in der GWRS Sulgen angenommen. Ein Treffen von OB Thomas Herzog, dem Staatlichen Schulamt und der Gemeinde Aichhalden (Standort der einzig anderen verbleibenden Werkrealschule) ergab, dass künftig nur noch Bedarf für eine solche Einrichtung in der Raumschaft gesehen wird. Hierbei seien der Schule in Sulgen bessere Rahmenbedingungen zugesprochen worden. Voraussichtlich im November 2015 leitet das Schulamt ein formelles Verfahren zur regionalen Schulentwicklung ein.

Gymnasium
Das Gymnasium als vierzügige Schule soll als eigenständige Schulart einzig in Form von G 8 bestehen bleiben und am derzeitigen Standort weiter modernisiert werden.

Förderschule
Die Peter-Meyer-Schule wird durch die Umsetzung der Inklusion einen Teil ihrer Schüler an die allgemeinbildenden Schulen abgeben und soll zu einem Förderzentrum entwickelt werden.