Simon Stahl vom Forstamt Rottweil, Vereinsvorsitzender Erich Kunz, Förster Jürgen Obergfell, Förster Matthias Kellermann, Vereinsgeschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender Klaus Welde und Simon Köninger vom Forstamt Rottweil (von links). Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

2014 weniger Holzeinschlag / Preise auf hohem Niveau / Waldkalkung im August

Von Johannes Fritsche

Tennenbronn. Bei der Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Tennenbronn standen die Vorstellung des neuen Försters und die kommende Waldkalkung auf der Tagesordnung.

Themen, für die sich die zahlreich ins Gasthaus Adler gekommenen Mitglieder brennend interessierten. Doch zunächst musste dem Vereinsrecht genüge getan werden. Die vom Gesetz vorgeschriebenen Formalien gingen schnell und routiniert über die Bühne. Nach der Begrüßung berichtete der Vereinsvorsitzende Erich Kunz über das vergangene Jahr. Der Weggang von Revierleiter Stefan Walther hatte eine große Lücke hinterlassen, dazu ging der Holzverkauf um 25 Prozent zurück. Positiv zu werten war der Motorsägelehrgang der Berufsgenossenschaft für die Mitglieder.

Nach dem ausführlichen Bericht des Schriftführers Stefan Allgeier bescheinigte der anschließende Kassen- und Kassenprüfbericht dem Verein die einwandfreie Kassenführung. Wegen eines Vortragshonorars und der Anschaffung eines Notebooks für die Verwaltung der aktuell 195 Mitglieder ist die Jahresbilanz im Minus, durch Rücklagen aber ausgeglichen.

Ortschaftsrat Rolf Lehmann konnte somit in Vertretung von Ortsvorsteher Klaus Köser die Entlastung des Vorstands verkünden.

Der folgende Vortrag von Thomas Weißer, Einsatzleiter bei der Forstwissenschaftlichen Vereinigung Schwarzwald eG, über die gute Entwicklung der Holzpreise in Deutschland und Europa interessierte die Waldbesitzer naturgemäß besonders stark. An dieser Stelle appellierte Simon Stahl, Gebietsleiter Schwarzwald beim Forstamt Rottweil, an die Waldbesitzer, bei den aktuell guten Preisen "das Holz rechtzeitig zu ernten". Bevor die Bäume zu alt sind und die Qualität wieder abnimmt. "Verschenkt die Ernte nicht, bevor Ihr nichts tut, denkt über den Einsatz von Dienstleistern nach", riet auch der Vereinsvorsitzende Kunz. Dann konnte sich der neue Förster Jürgen Obergfell vorstellen. Er hat in Rottenburg Forstwirtschaft studiert. seit 2011 ist er im Innendienst des Forstamtes Rottweil für die Sachgebietsleitung Körperschaftswald zuständig. "Ich freue mich auf die heimatnahe praktische Arbeit im Tennenbronner Revier". Die startet für ihn am 1. Juli, dann endet seine Mindestverweildauer im Forstamt. Bis dahin kümmert sich Matthias Kellermann aus Bayern um das Tennenbronner Waldrevier.

Nach zweijähriger Vorbereitungszeit kann im Sommer die Bodenschutzkalkung mit magnesiumreichen Dolomite (3,21 Tonne pro Hektar) erfolgen. Simon Köninger vom Forstamt Rottweil berichtete über die Einzelheiten. Ausgebracht wird der Kalk wegen der gleichmäßigen Verteilung im Gebirge mit dem Hubschrauber, der dank GPS auf fünf Meter genau streuen kann. Zwei Wochen vor dem Beginn der Aktion werden die Lande- und Abladeplätze für den Kalk festgelegt. "Dafür brauche ich die Kooperation der Waldbesitzer", sagte Köninger.

Die Kosten der Aktion in Höhe von 220 000 Euro werden einschließlich der Mehrwertsteuer zu 100 Prozent gefördert. "Wir sind der Stadt Schramberg zu großem Dank verpflichtet, weil sie die Zwischenfinanzierung übernimmt, bis die Fördermittel ausgezahlt werden", hatte der Vereinsvorsitzende Kunz schon in seinem Vorstandsbericht erklärt.