Statt Kunst am Bau soll hier bald Kunst im Topf angerührt werden, in der Küche der Mensa im Berufsschulzentrum Schramberg. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Baupläne für das Schramberger Berufsschulzentrum

Von Christoph Ziechaus

Schramberg-Sulgen Wie aktiv will der Kreis den Passivhausstandard verfolgen bei der Ausstattung der geplanten Mensa für das Berufsschulzentrum Schramberg in Sulgen?

Für eine schlüssige Antwort auf diese Frage musste der Kosten-Nutzen-Faktor geklärt werden für den Mehraufwand einer leistungsfähigen Belüftung des Küchenbereichs. Die neue Mensa auf dem freien Gelände zwischen Stadion Sulgen und Ludwig-Erhard-Schule soll mit einer Gebäudehülle im besonders gedämmten Passivhausstandard gebaut werden.

Die Lüftung im Aufenthaltsbereich der Mensa sei für bis zu 100 Schüler optimal ausgelegt, erklärte Tobias Maurer vom beauftragten Ingenieurbüro. Sie biete auch noch eine "mäßige Luftqualität" bei der gelegentlichen Nutzung mit um die 200 Personen. Nur bei einer regelmäßigen Belegung mit um die 200 Personen müsste die Belüftung im Aufenthaltsbereich größer dimensioniert sein, mit Mehrkosten von etwa 17 500 Euro.

Für die separate Belüftung im Küchenbereich gebe es zwei Möglichkeiten. Nach dem Standard der aktuellen Energie-Einspeise-Verordnung 2014 (ENEV 2014) sei eine aufwändige Wärmerückgewinnung unnötig. Dagegen sei für den Passivhausstandard die Wärmerückgewinnung mit einem Außengerät von sieben Metern Länge, einem Meter Breite und fast zwei Metern Höhe in einem eigenen Wartungsraum notwendig. Eine solche Anlage mit Mehrkosten von etwa 60 000 Euro erfordere einen höheren Wartungsaufwand, bei einer Nutzung der Küche von nur etwa 150 Stunden im Jahr. Auch ohne diesen zusätzlichen Aufwand für die Belüftung erreiche man mit dem Bau der Mensa einen "hohen Standard bei der Energieeinsparung", stellte Landrat Wolf-Rüdiger Michel fest. Die Mehrkosten beim Bau der Mensa durch eine gute Dämmung werden durch geringere Betriebskosten für die Heizung schnell wieder kompensiert.

Mit der Gebäudehülle nach dem Passivhausstandard entstehe ein effizientes Haus, betonte Thomas Engeser die ökologischen und ökonomischen Vorteile beim Bau der Mensa. "Unter wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten wird auf den Passivhausstandard im Küchenbereich des Neubaus der Mensa verzichtet", beschlossen die Kreisräte im Sozial-, Kultur- und Schulausschuss bei einer Enthaltung.