Dieter Witz (vorn) begeisterte mit der kleinen Gesangssolistin Lena Drechsler bei dem Lied "We are little Superstars". Foto: Blümel Foto: Schwarzwälder-Bote

Akkordeonorchester Waldmössingen feiert Abschluss seines Jubiläumsjahres / Nachwuchssorgen ein Fremdwort

Von Jessica Blümel

Schramberg-Waldmössingen. Das Jahreskonzert des Akkordeonorchesters Waldmössingen bildete am ersten Adventssonntag nach der Tanzgala und einer Modenschau den glanzvollen Abschluss des 25. Jubiläumsjahres.

"Nachwuchsprobleme" – dieses Wort lässt die meisten Vereine derzeit ins Schwitzen geraten. Ganz anders scheint die Lage in Waldmössingen zu sein. Gleich drei Nachwuchsorchester spielten im ersten Konzertteil. Angefangen beim "Orchesterle", das für gewöhnlich von Linus Witz dirigiert wird, verletzungsbedingt jedoch unter dem Taktstock seines Vaters Dieter den großen Auftritt hatte.

Nach diesem lockeren Einstieg mit einer Moderation durch Orchesterle-Musiker Adrian Uhl und einer Begrüßung durch die Vorsitzende Michaela Haag, schlängelte man sich eine Altersklasse nach oben.

Die "Tastenwürmer" wagten sich in die Welt der Magie und Gespenster, wobei die Musik ihren Gruselcharakter weniger durch die schaurige Umsetzung, sondern durch den Spannungsaufbau der Stücke erlangte.

Anschließend wanderte das Mikro von Tastenwurmansager Timo Armbruster zu Jonas Faißt, der mit dem Publikum einen Crashkurs in Sachen Computerfachsprache machte. In Melodien verpackt wurde in der "Multi Media Suite" das Fachvokabular serviert.

Nun waren die Scheinwerfer auf Nina Ginter, Louis Hettich, Marian Hug, Theresa Hug, Sarah Merz, Verena Moser, Than Lan Phan, Sandy Rais und Lauris Witz gerichtet. Die jungen Musikern wurde die Anerkennung für den bestandenen D2-Lehrgang ausgesprochen.

Anschließend stand wieder das ganze Orchester im "Spotlight", so war das nächste Stück betitelt, ehe bei "Scoubidoo" alle drei Orchester gemeinsam auftraten. Mit "We are little Superstars" holte die Jugend ein altes Stück hervor, das wie Witz betonte "die wahren Superstars" feierte, darunter auch die kleine Gesangssolistin Lena Drechsler.

Nach der Pause ließ das erste Orchester mit einer Hymne für den Renaissance-Architekten Andrea Palladio und einem lateinamerikanischen Stück die Anforderungen deutlich steigen.

In Szene gesetzt von einer im Hintergrund auf Leinwand ablaufenden Diashow mit Bildern aus 25 Jahren und zusätzlichen Lichteffekten, öffnete das Orchester die Schatztruhe mit zahlreichen musikalischen Kostbarkeiten aus dem vergangenen Vierteljahrhundert.

Ob ein "Fluch der Karibik"-Filmmusikmedley, oder einem kräftigen Donnerschlag von ACDC mit den Solisten, um nur einige der Titel zu nennen – die Zeitreise begleitet von Elisabeth Reuter hätte sich noch endlos fortsetzen lassen.

Besonders stach in diesem Potpourri eine hervor. Kathrin Bossenmaier sang "I will always" von Whitney Houston. Nach so viel Schwelgen in alten Zeiten drängte sich die Frage auf "wo stehen wir heute?" Die Entwicklung weg vom "Quetschkomodenimage" haben sie geschafft und auch ein Überraschungsstück konnte das Orchester nicht aus der Fassung bringen.

Das "Michael Jackson Special" zeigte, dass die Probenzeit gut gereicht hatte. Nach "Since you’ve been gone" klang das Konzert mit "White Christmas" aus und hinterließ eine wohlig-weihnachtliche musikalische Atmosphäre.