Mit Aktionen wie der Barbie-Sonderausstellung weckten die Schramberger Museen landesweites Interesse. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote

Förderverein plant neue Projekte / Zugkräftige Sonderausstellungen / Viel Aufwand

Von Volker Rath

Schramberg. Wirtschaftsfaktor Kultur: Die Schramberger Museen im Gewerbepark H.A.U. haben im vorigen Jahr mehr als 30 000 Besucher angelockt. Die meisten Gäste kommen von auswärts. Allerdings müssen sich die Ausstellungsmacher regelmäßig etwa Neues einfallen lassen, um attraktiv zu bleiben.

Mit dieser Botschaft wartete Helmut Banholzer, Vorsitzender des Fördervereins Technikmuseen, am Donnerstag in der Sitzung des Verwaltungsausschusses auf. Das Auto- und Uhrenmuseum "Erfinderzeiten" sowie das Eisenbahnmuseum Schwarzwald registrierten im vorigen Jahr 27 000 Gäste, mehr als ein Drittel von ihnen besichtigten zwei oder mehrere Museen, wenn sie schon mal da sind. Dazu kämen die Besucher der privaten Autosammlung Steim, deren Zahl Banholzer jedoch nicht nennen konnte.

Schramberg sei "keine touristische Hochburg". Ziel des Vereins sei es, den Bekanntheitsgrad zu steigern und Besucher in die Stadt zu holen. "Keine leichte Aufgabe", so der Vorsitzende. Aber es lohne sich. "Wer die Museen besucht, geht ins Städtchen, isst was und kauft was. Einige übernachten hier sogar", so Banholzer.

Der Aufwand dafür ist groß. Der Förderverein spielt die ganze Klaviatur der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, um in der Region auf die Angebote aufmerksam zu machen. Schlechtes Wetter ist dabei gutes Wetter für die Museen. Dann zieht es die Schwarzwald-Urlauber in die Stadt. Wie die Einträge im Gästebuch zeigen, kommen die Schramberger Museen bei Besuchern aus dem In- und Auslang gut an, ebenso bei Automobilclubs und Busunternehmen, die Reisen anbieten. Aber auch das sei kein Selbstläufer: "Ein Museum muss leben, sich ständig verändern und ergänzt werden, um attraktiv zu bleiben", so Banholzer. Vor allem mit den beiden Sonderausstellungen über Barbies und Maico-Fahrzeuge weckten die Museen landesweit Aufmerksamkeit. Am Prinzip, zwei Sonderausstellungen im Jahr zu fahren, will der Verein deshalb festhalten. Dieses Jahr soll es Themenschauen zu Modellflug und 50-ccm-Mopeds geben.

Weitere Sonderaktionen stehen für 2015 auf dem Plan: Andampf-Tage im Eisenbahnmuseum, ein Erzählsalon, eine Tourismus-Tagung, ergänzende Informationen zu den Ausstellungsstücken, die Besucher mit ihrem Smartphone abrufen können, eine Schau von Schüler- und Familienfotos aus der Nachkriegszeit, ein Fotolabor im Dieselmuseum und ein Fest zum 5. Jubiläum der Museen, "wenn es die Kapazitäten zulassen". Denn die zweieinhalb Personalstellen seien voll ausgelastet. "Deutlich mehr tun" müsse der Verein im Eisenbahnmuseum. Von den Stadträten gab es quer durch alle Fraktionen viel Lob für die Arbeit des Fördervereins. Laut OB Thomas Herzog seien die Museen ein Juwel", das weiterhin geschliffen werden müsse.