Interessierte Besucher beim Mühlentag im Dobel / Schwarzwald-Guide führt historisches Kleinod in Aktion vor
Von Christoph Ziechaus
Schramberg-Tennenbronn. Es klapperte die Mühle beim ehemaligen Wiesenbauernhof im Dobel in Tennenbronn für die Wanderer und Besucher beim Mühlentag.
Nach der Wanderung zu verschiedenen Mühlen am Eichbach und Gersbach ließen Schwarzwald-Guide Martin Grießhaber und seine Tochter Carina das Wasser über das große Mühlrad rauschen, von dem die frühere Hofmühle angetrieben wird.
Dem Bau der Schule musste der große Wiesenbauernhof in den sechziger Jahren weichen, aber die alte Mühle wurde vom örtlichen Mühlenbauer Karl Brüstle renoviert. Das Mahlwerk wurde von ihm nach dem Original wieder aufgebaut mit Trichter, Rüttelstuhl und Mahlsteinen. In den Neunzigern baute er sein letztes Mühlrad für das Schmuckstück beim Pavillon im Dobel.
Wenn das Wasser aus dem Teich oberhalb das oberschlächtige Mühlrad aus Metall antreibt, dann beginnen in der Mühle der Rüttelstuhl und die hölzerne Mechanik zu klappern. In den Trimmel (Trichter) hatte Martin Grießhaber den Weizen aus einem Sack geschüttet, der dann zwischen die beiden waagrechten Mahlsteine geriet. Das im ersten Mahlgang nur geschrotete Getreide lief über das Textilsieb im Mahlkasten aus dem Kleiekotzer in Schüsseln. Im nächsten Mahlgang fiel dann schon mehr feines Mehl in den Kasten, das sich die Besucher abfüllen konnten für ein paar selbst gebackene Brötchen. Die Kleie könnte auch als Frischkornmüsli zum Frühstück zubereitet oder in weiteren Mahlgängen ausgemahlt werden.
So lange genug Wasser über das Mühlrad fließt, klappert die Mühle im Dobel und liefert Mehl für Brot und Kuchen. Neben der restaurierten Diktamühle am Eichbach wird gerade eine weitere oberhalb gelegene größere Mühle neu aufgebaut, für die bis in die sechziger Jahre Getreide von den örtlichen Höfen geliefert wurde.