Thomas Herzog diskutierte mit Vertretern von Parteien, Fraktionen und Vereinigungen. Foto: Porzelt Foto: Schwarzwälder-Bote

ÖDP, SPD, Buntspecht und Freie Wähler diskutieren mit OB-Kandidat Thomas Herzog

Schramberg. Einen informativen Abend erlebten nicht nur die Mitglieder von SPD, Buntspecht, ÖDP und Freien Wählern, sondern auch Oberbürgermeisterkandidat Thomas Herzog selbst, mit dem sich die Parteien, Fraktionen und Vereinigungen zu einem Gespräch getroffen hatten.

Es wurden nicht nur Fragen an den Kandidaten gestellt, sondern es kam auch zu lebendigen Diskussionen. Herzog hatte Gelegenheit, zu erfahren, wo politisch und sozial dem Bürger der Schuh drückt. Er selbst hatte bereits zwei Schwerpunkte genannt, das bürgerschaftliche Engagement und Jugendpolitik.

Auf eine Aussage, die immer wieder einmal auftauchte, reagierte er allerdings allergisch, nämlich auf die, Schramberg sei eine sterbende Stadt. Das sei mit Sicherheit nicht der Fall, betonte er wiederholt. Dieser Stimmung entgegenzuwirken sei vielmehr seine persönliche Motivation gewesen, sich für das Amt des Oberbürgermeisters zu bewerben. Natürlich, so ergänzte er, gebe es Möglichkeiten, die Stadt besser nach außen darzustellen. In diesem Zusammenhang sei es kontraproduktiv, wandte Martin Himmelheber ein, dass es in Schramberg viele schmuddelige Ecken gebe. Josef Uhl ist der nicht gerade attraktive Ortseingang aus Richtung Schiltach ein Dorn im Auge.

Über die Frage, inwieweit eine intensive Information die Beteiligung von mehr Bürgern bewirken könne, gab es durchaus unterschiedliche Auffassungen. Herzog will durch eine frühzeitige Einbindung der Bürger in Entscheidungen, möglichst vielen öffentlichen Gemeinderatssitzungen, einem in städtischer Regie geführten Stadtjournal und durch die gezielte Einbindung des Internets – Stichwort Twittern – einiges erreichen.

Udo Neudeck äußerte aufgrund langjähriger Erfahrung in der Kommunalpolitik Zweifel, ob man mit zusätzlichen Angeboten "Heerscharen von Wutbürgern hinter dem Ofen hervorholen" könne.

Fragen, wie engagierte Bürger gewonnen werden können, der Aufbau einer Anerkennungskultur, die Idee einen "Tag des Ehrenamts" zu initiieren, wurden intensiv besprochen. Joachim Erdmann warnte aber davor, Ehrenamt als Sparstrumpf der Stadt zu missbrauchen. Die Förderung der Kunst, das Problem fehlender Geschäfte in der südlichen Talstadt, die stadtinterne Busverbindung, die Gestaltung des Sulgener Kirchplatzes und Möglichkeiten, etwas für die Jugend zu tun, waren ebenfalls intensiv diskutierte Themen. Herzog zeigte sich für viele Anregungen offen, betonte aber, dass Haushaltskonsolidierung für ihn oberste Priorität besitze. Viele seiner Antworten fielen knapp aus, schließlich, betonte er, habe er in der kurzen Zeit nicht die Möglichkeit gehabt, für jedes Problem ein fertiges Konzept zu entwickeln.