Größen aus Politik und Wirtschaft gratulieren zum 50. Geburtstag (von links): Stefan Teufel und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (beide CDU), Matthias und Dieter Kaupp, Thomas Herzog, Joachim Kaupp und Hans-Jochem Steim. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Gemeinsames Jubiläum: 50 Jahre Firma Kaupp und 25 Jahre Industrietreff

In 50 Jahren vom Ein-Mann-Betrieb zu einer erfolgreichen Firmengruppe mit 180 Mitarbeitern an sieben Standorten. Das Jubiläum der Firma Kaupp war Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut ein Besuch wert.

Schramberg-Sulgen. Zu ihrem 50-jährigen Bestehen und zu 25 Jahre Industrietreff Schramberg hatte die Kaupp GmbH zahlreiche hochrangige politische und wirtschaftliche Vertreter, Stadträte, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Gäste an den Firmenstandort in der Max-Planck-Straße in Sulgen eingeladen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) bezeichnete den Jubilar als Vorzeigebetrieb. Sie sei beeindruckt, wie aus einem kleinen Maler- und Lackierergeschäft ein modern aufgestellter Multihandwerksbetrieb geworden sei. So eine Entwicklung gelinge nur mit unternehmerischem Gespür und setze Qualität voraus.

Auch seien mit dem Zukauf von Unternehmen mutige Entscheidungen gefällt worden, dafür zolle sie höchsten Respekt. Familienunternehmen wie Kaupp setzten stärker als andere auf Nachhaltigkeit und weniger auf Rendite. Die Firma denke langfristig und bilde aus, um den Bestand zu sichern. Außerdem engagiere sie sich seit 2003 auch sozial in verschiedenen Einrichtungen. Heute nutze sie die Gelegenheit, um sich für die Leistungen der Firma Kaupp für die Gesellschaft zu bedanken. Als Ministerin sei es ihr ein großes Anliegen, den ländlichen Raum zu stärken. Ihr Haus stehe immer offen, wenn sie helfen könne, bekräftigte die CDU-Politikerin.

Zwei Erfolgsgeschichten

Oberbürgermeister Thomas Herzog sprach von einer 50-jährigen schwäbischen Erfolgsgeschichte, deren Lebensleistung geehrt und zu Recht gefeiert werden müsse. Das unternehmerische Handeln habe die Firma Kaupp groß gemacht. Seit der Gründung zeichne sie sich aus, die Zeichen der Zeit erkannt und die Mitarbeiter an sich gebunden zu haben. Firmenleitung und Belegschaft, alle hätten zu diesem Erfolg ihren Teil beigetragen. Es sei die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt gewesen, als sich vor 25 Jahren Unternehmer und Spitzenkräfte aus verschiedenen Wirtschaftsbranchen zusammenschlossen, um sich besser zu vernetzen und der Wirtschaft eine Stimme zu geben.

Die Ziele, die regionale Wirtschaft zu fördern, seien damals wie heute gleich. Die Firma Kaupp sei in diesem Industrietreff ein wichtiges Bindeglied. Das Stadtoberhaupt appellierte an Hoffmeister-Kraut und den CDU-Landtagsabgeordneten Stefan Teufel, sich für die Talstadtumfahrung stark zu machen, damit Schramberg weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort im ländlichen Raum bleibe und der Landflucht Einhalt geboten werde.

Auf eine interessante Unternehmensreise nahm Geschäftsführer Joachim Kaupp die Besucher mit und stellte die vier Geschäftsbereiche detailliert vor. Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner sagte: 50 Jahre alt zu werden, ohne an Leuchtkraft zu verlieren, selbst wenn man wie Kaupp mit Farben zu tun habe, bedeute eine reife Leistung. Er sei sehr stolz auf das Handwerk, kleine und mittlere Betriebe sorgten für die Vielfalt. Die Firma Kaupp werde mit viel Herzblut und unternehmerischem Geschick geführt. Es bedeute mittlerweile ein hohes Gut, wenn die eigenen Kinder sich für die gleiche berufliche Laufbahn entschieden.

Matthias und Joachim Kaupp hätten mit viel Verantwortung das Werk ihres Vaters weitergeführt und Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort geschaffen. Über 50 junge Menschen seien bei Kaupp in die Lehre gegangen, lobte Reiner und überreichte zusammen mit IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez die Urkunden zum Jubiläum. Schrambergs Ehrenbürger Dr.

Eine Resolution

Hans-Jochem Steim schilderte, wie es zur Gründung des Industrietreffs kam. Durch die vielen Veränderungen von Firmen hätten die neuen Geschäftsführer über mangelnden Zusammenhalt und fehlende Gelegenheit, sich kennenzulernen, geklagt. Auf Bitte des früheren Oberbürgermeisters Herbert O. Zinell habe er zu einem ersten Treff ins Gasthaus Stammhaus eingeladen, bei dem 20 Teilnehmer gekommen seien. Es sei ein Arbeitskreis für Personalwesen und später noch eine Gruppe für Qualitätsfragen gegründet worden. Heute treffe man sich zweimal im Jahr. Anhand der wachsenden Teilnehmerzahl sei der Treff zu einem wichtigen Marktplatz geworden, hob Steim hervor und übergab im Auftrag des Industrietreffs eine Resolution zur Talstadtumfahrung an die Ministerin.