Arbeiten von Timm Kregel (Dritter von rechts) gibt es derzeit im Schramberger Schloss zu sehen. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Timm Kregel stellt im Rahmen von Podium Kunst seine Arbeiten im Schloss aus

Schramberg. "Es ist ein Paradies für mich, wenn ich mit großen Stämmen arbeiten kann", sagt Timm Kregel. Der Maler, Grafiker und Bildhauer stellt auf Einladung von Podium Kunst in den Kunsträumen des Schramberger Schlosses aus. Am Freitag war Vernissage.

Lars Bornschein, Vorsitzender von Podium Kunst, begrüßte die Zuschauer. "Wenn man die leeren Räume im Schloss vor sich hat und die Künstler beginnen die Räume zu gestalten, lernt man sie kennen. Legt man Timm Kregel ein Stück Holz vor, läuft bei ihm das Wasser im Mund zusammen – wie bei einem Hund, dem man einen Knochen vorlegt. Sofort fängt es in ihm zu arbeiten an. Er scheint innerlich Freudensprünge zu machen", verriet Bornschein amüsiert. Mit Kregel führt Podium Kunst die dritte Kunstausstellung in diesem Jahr durch. Viele seiner Kunstwerke befinden sich in öffentlichem Besitz. Ein Qualitätsmerkmal.

Thomas Müller, Direktor der Mühlhäuser Museen, führte in die Ausstellung ein. "Was ist es, das den Blick des Beschauers erregt? Auf sich wendet und ihn mitzieht und im Schauen sich ergötzen lässt?", zitierte Müller einen spätantiken Philosophen. Schönheit solle nicht nur, sie müsse. Dies zeige sich in den Holzschnitten, Skulpturen und Plastiken Kregels. Was er schaffe, das basierte auf handwerklichem Können.

Oft sehe man Kregel mit der Motorsäge in der Hand vor mächtigen Stämmen. Seit geraumer Zeit verbinde er Aluminium unter Qualm und Rauch mit Holz zu einer spannenden Symbiose. Bienenkörbe, zoologische Ursprünge, antike Mythologien und Eindrücke aus der Natur gehörten zu Kregels Inspirationen. Nie beruhe die Idee für eine Arbeit nur auf sich selbst, sondern stehe immer in Kontakt mit den verwendeten Materialien.

Timm Kregel, Jahrgang 1957, stammt aus Gorleben. Nach dem Abitur studierte er Innenarchitektur an der Hochschule für Kunst und Design in Halle. Nach einem Abstecher in den Puppenbau am Puppentheater in Halle folgte ein Studium der Malerei und Grafik. Seit 1989 sind seine Werke in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. 2010 wurde Kregel der Kunstpreis "Artthuer" verliehen.

Die Vernissage wurde mit Triosonaten vom Streichertrio der Musikschule mit Melanie Kopp (Geige), Katrin Hafner (Geige) und Benedikt Schäfer (Cello) musikalisch umrahmt.