Einige Tennenbronner Ausflügler beim Besuch der Essigkellerei in Kehl-Marlen mit dem Inhaber Theo F. Berl. Foto: Schülgen Foto: Schwarzwälder-Bote

Altenwerk: Senioren besuchen Essigkellerei in Kehl-Marlen und lassen es sich auf dem Windkapf schmecken

Schramberg-Tennenbronn (is). Das ökumenische Altenwerk unternahm die zweite Ausfahrt in diesem Jahr. Mit zwei Bussen ging die Fahrt in Richtung Schiltach, Wolftal, über den Kniebis nach Bad Rippoldsau, ins Herztal zum Kaffeetrinken.

Neben kurzen Informationen zu den Orten, die an der Strecke lagen, konnten die schönen Täler und Höhen genossen werden. Mit Kuchen wurden die Tennenbronner Ausflügler in der "Winzerstube" verwöhnt und die frischgepflückten Kirschen und Erdbeeren, die noch angeboten wurden, fanden reißenden Absatz.

Das nächste Ziel war in Kehl-Marlen die Essigkellerei. Vor acht Jahren machte Theo F. Berl sein Hobby zum Beruf: die Herstellung von handwerklichem Essig. Es ist die letzte ganzheitliche Essigkellerei in Deutschland. Dieser Herstellung von 32 verschiedenen Sorten hat er sich mit zwölf Mitarbeitern verschrieben, die ohne technische Hilfsstoffe, Farbstoffe oder Aromen auskommen. In seinem Brauhaus herrscht deshalb vor allem eins: das Prinzip der Langsamkeit. Zwischen 300 und 1000 Tagen lagern die Essige in alten Holz- oder Barriquefässern hoch oben in einem Freiluftspeicher und warten auf den perfekten Reifemoment. "In einem guten Essig sollen 100 Prozent Früchte drin sein, denn sie haben genug Nährstoffe, die den Essigbakterien als Nahrung dienen", meint er.

Die Besucher setzten die Hygienehauben auf, desinfizierten die Hände und dann begann die Führung durch Labor, Fasslager und Abfüllung. Sie endete im ehemaligen Gastraum mit der Verkostung. Was gab es da alles zu probieren: Angefangen vom weißem Balsamico über Holunder-, Kirsch- und Granatapfel bis zum Whiskybalsamico lassen sich die Nuancen deutlich herausschmecken. Mit vielen neuen Erkenntnissen und einem Fläschchen Balsamico von der Lieblingssorte im Gepäck, traten die Tennenbronner nach einer herzlichen Verabschiedung die Weiterfahrt an. Diese führte direkt auf den Windkapf zur Schlusseinkehr. Nach einem wohlschmeckenden Vesper kündigte Gerhard Merz noch die nächste Fahrt am Dienstag, 11. Juli, an, die das Altenwerk an den Bodensee mit Schifffahrt führt.