Selbstversuch mit der City-Hub-App zur Schadensmeldung an die Stadt. Foto: Riesterer

Schwarzwälder Bote testet neue App für das Smartphone. Ist das neue Konzept noch ausbaufähig?

Schramberg - Seit kurzem bietet auch die Stadt Schramberg die App "CityHub" an. Mit dieser Anwendung können Beschädigungen und Mängel in der Stadt mit dem Smartphone gemeldet werden.

Mit dem Handy das Stadtbild verbessern: Das ist nun durch die App "City Hub" der Firma Bauknecht Softfolio möglich. Die Meldungen landen dann über die App beispielsweise beim Tiefbauamt der Stadt. Gleichzeitig werden auch die jeweiligen GPS-Daten des Standorts übertragen, damit der Bauhof die Stelle schnell findet und beheben kann. Der Schwarzwälder Bote wollte wissen, ob und wie das neue Angebot funktioniert.

Zuerst einmal kann die Anwendung nur auf Android und Apple-Geräten heruntergeladen werden, was nicht das einzige Manko an der Sache ist. Schon das Auffinden der App im Appleeigenen Store erweist sich als schwierig. So wird vorausgesetzt, dass man den genauen Namen kennt, denn mit Begriffen wie Schramberg oder Beschädigung kommt man bei der Suche nicht besonders weit.

Auch wenn man ein Gerät besitzt, welches die App eigentlich unterstützen sollte, können Schwierigkeiten auftreten. So konnte sie zum Beispiel bei einem Apple iPhone 4 erst nach zahlreichen Versuchen erfolgreich installiert werden, während es aber bei anderen getesteten Smartphones ohne Probleme funktioniert hat. Jedoch mit einer Wartezeit von fünf Minuten.

Wenn man sie dann einmal auf dem Smartphone hat, sollte es eigentlich ganz einfach sein: Die vermeintlich einfach aufgebaute App hat aber auch ihre Tücken. So wird zum Beispiel angeboten, sich über ein Facebook- oder Googlekonto anzumelden. Dabei funktioniert es mit Facebook nicht immer, erst nach mehreren Versuchen war die Anmeldung erfolgreich und die App konnte gestartet werden. Weil aber auch nicht jeder ein Facebook- oder Googlekonto besitzt, kann man sich anonym anmelden, was an sich zwar reibungslos funktioniert hat, man bekommt jedoch keine Nachrichten über den Stand seiner Meldung, oder ob sie eventuell schon bearbeitet wurde.

Um diese Informationen als anonymer Nutzer abrufen zu können, muss der eigene Beitrag unter den vielen anderen wieder aufgesucht werden. Auch dass die Ortungsdienste des Smartphones aktiviert werden müssen, um überhaupt Schäden in Schramberg melden zu können, dürfte einige Nutzer stören. Eine manuelle Eingabe des Standorts, ohne die Aktivierung des Dienstes, ist nicht möglich.

Wenn man sich jedoch dazu entschließt, die App zu suchen, herunterzuladen und die Ortungsdienste zu aktivieren, geht dann endlich alles ganz einfach. Ein Bild von der beschädigten Stelle die man melden will gemacht, eine kurze Beschreibung hinzugefügt, Kategorie der Meldung ausgewählt und schon kann man die Benachrichtigung an die Stadtverwaltung abschicken. Lediglich die Auswahl der Kategorien könnte noch erweitert werden, denn im Moment gibt es nur die Möglichkeit sich zwischen Beleuchtung, Straßenschäden oder Sauberkeit zu wählen.

Bei anderen Beschädigungen, wie zum Beispiel der einer Parkbank, muss Sonstiges ausgewählt werden. Nach dem Drücken des "Meldung Senden"-Buttons ist die Nachricht dann erfolgreich versendet. Da die App im Moment noch in der Probephase ist, können allerdings Systemfehler auftreten. "So bleiben zum Beispiel selbst Schadensmeldungen, die eigentlich längst erledigt wurden, im Status in Bearbeitung", so Klaus Dezember. Und selbst wenn sie tatsächlich noch bearbeitet werden, ist auf diesen Status keinen großen Verlass, denn sobald ein Foto hochgeladen wurde, tritt die Meldung in den Stand der Bearbeitung. Dabei ist es nicht ersichtlich, ob der Schaden tatsächlich schon bearbeitet wurde, wird oder die Meldung noch nicht einmal gesehen wurde. "Im Moment liegt ein weiteres Problem auch darin, dass keine Rücksprache zwischen den Usern und der Stadt gehalten werden kann", weiß Klaus Dezember.

So kommt es zum Beispiel vor, dass das Bild eines Schadens hochgeladen wird, dessen genauer Standort trotz des aktivierten Ortungsdienstes nicht ermittelt werden kann. Eine solche Meldung bleibt noch unbearbeitet oder wird gelöscht, da nicht mit den Benutzern in Kontakt getreten werden kann. Des weiteren können auch keine Fragen, wie zum Beispiel zum Stand der Meldung beantwortet werden. Wer sich anonym anmeldet und daher ebenfalls die App anonym nutzt, der bleibt auch anonym. Meldet man sich mit einem Facebook- oder Googlekonto an, so wird lediglich der Name hinterlegt, jedoch keine E-Mail Adresse oder andere Kontaktdaten über die eine Kommunikation zwischen Melder und Stadt möglich wäre. Die App wurde entwickelt, um die Attraktivität der Stadt zu steigern, einen Fortschritt zum Umweltschutz beizutragen und die Eigeninitiative der Bürger zu steigern.

Gemeldet werden kann alles, was einem über den Weg läuft. Ob es ein überlaufender Mülleimer im Park, Straßenschäden oder eine kaputte Schaukel auf dem Spielplatz ist. Um die durchaus hilfreiche App zu verbessern und die Kommunikation zwischen den Usern der Anwendung und dem Administrator ermöglichen zu können, besteht nun der Wunsch auf Seiten der Stadt, die App zu erweitern und es möglich zu machen, dass Fragen beantworten werden können und Rücksprache über Gemeldetes gehalten werden kann.