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Engagement des scheidenden Schulleiters gewürdigt

Wenn der Abschied als Schulleiter schon so locker und unterhaltsam gefeiert wird, dann kann der Ruhestand für Udo Trost nur zur Dauerparty werden.

Schramberg. Hat doch Udo Trost in seiner Abschiedsrede versprochen, dass er als Pensionär seiner "Umwelt nur noch Freude macht". Da werden seine Kollegen in der Erhard-Junghans-Schule nicht lange "trostlos" sein und den "Gründungsvater ihres Stammtischs" immer mit "Applaus, Applaus" begrüßen.

Dabei hatte die Schullandschaft bei seinem Start an der Realschule im Jahr 2008 mehr als nur ein "Quantum Trost" gebraucht, wie OB Thomas Herzog auf große Veränderungen hinwies. Ganztagesschule, Schulverbund mit Grund- und Werkrealschule bis zur Gemeinschaftsschule unter dem Namen Erhard-Junghans-Schule. Udo Trost hatte 2008 eine drei- bis vierzügige Realschule mit 577 Schülern in 21 Klassen übernommen. Heute werde er als Leiter des Schulverbunds mit einer zwei- bis vierzügigen Realschule mit 368 Schülern, einer ein- bis zweizügigen Gemeinschaftsschule mit 125 Schülern und einer Werkrealschule mit 98 Schülern mit insgesamt 30 Klassen in den Ruhestand verabschiedet. Die Schule sei nicht kleiner, sondern vielfältiger geworden. Zu diesen Veränderungen habe Trost immer klar Position bezogen, sei aber als unbequemer Partner immer kooperationsbereit gewesen.

Für ihn habe sich der Kreis an der Realschule geschlossen, erinnerte Schulrätin Ines Barz aus Donaueschingen an seine Schulzeit und später als Lehrer in der Schule, die er dann seit 2008 geleitet habe. Dem Schrauber schenkte sie für weitere Beschäftigung eine Schraubenauswahl. Mit "Africa" von Toto erinnerte die Schulband an den Beginn des Wegs, den Trost 1983 als Lehrer in Südafrika begann.

Als Schulleiter habe er einen Prozess angestoßen, der hoffentlich zu einer funktionalen Verbundschule führen werde, erwartete Susanne Trost als Elternvertreterin. Das Leitbild führte zu einer starken Identifikation mit ihrer Schule. Dennoch war der Schulalltag nicht immer mit einem Lächeln zu ertragen, erinnerte Schulsprecherin Jennifer Fischer an manche Unterredung, wenn "Schluss mit lustig" war.

Auch sein Kollege Gerhard Nöhre hatte mit dem impulsiven "langjährigen Weggefährden" kritische Situationen zu meistern, zuletzt wieder bei der unendlichen Geschichte der Schulentwicklung im Gemeinderat Schramberg.Für das Kollegium war der "Superchef supercool, supereasy" und "täglich unter Strom", einfach "Born to be Wild", wie die Lehrerband "Steppenwolf" stilsicher intonierte, heftig unterstützt vom Publikum. Mit einem knackigen Jive regte ein Tanzpaar an, wie für Udo Trost und seine Frau Marina Bewegung im Ruhestand aussehen könnte. "Schul-Goethe" Hartmut Lübben hängte für den verabschiedeten Schulleiter aus der Schillerstraße die Glocke zu recht: "Trost war ein hartes Holz, Wurm los und mit Stolz. Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob er noch Bessres findet".

Udo Trost dankte seinem Kollegium, Mitstreitern und Unterstützern, hoffte nach acht Jahren Schulentwicklung auf ein gutes Ende. Allerdings verliere man im Alter Haare und Zähne und manche Illusion, wie dass Schulentwicklung einem Gemeinderat erklärbar wäre. Er bleibe trotzdem "von der Gemeinschaftsschule zutiefst überzeugt".