Theater: Schauspiel im Schramberger Bärensaal / Auftragsarbeit zum Jubiläum

Schramberg. Der Theaterring Schramberg bringt am Dienstag, 25. April, ab 20 Uhr "Martinus Luther", ein Schauspiel von John von Düffel, in den Bärensaal. Mit dieser Neuproduktion, einer Auftragsarbeit zum 500. Jahrestag der Reformation, widmet sich das theaterlust-Team der faszinierenden Gestalt Luther.

Ein Kämpfer, ein Streiter. Beseelt, kompromisslos, im schlimmsten Fall gnadenlos. Ein Berufener. Am härtesten ist er zu sich selbst. Der junge Bettelmönch Martinus, der seiner weltlichen Karriere – und wahrscheinlich wäre es eine glänzende gewesen – abgeschworen hat, um sein Leben Gott zu weihen. Ein Gewitter ist der Moment seiner Bekehrung, ein Donnerschlag wird es für die Welt.

Der Bettelmönch Martinus, bekannter als Martin Luther, sorgte für eine der massivsten Zäsuren in der Geschichtsschreibung. 500 Jahre ist das jetzt her. Ein Gewitter also, und ein Gelübde in Todesgefahr. Dann der Eintritt ins Kloster, die Abkehr von der Welt, und, das Ärgste: das Geständnis vor dem Vater. Das erste Mal, dass sich der Sohn auflehnt. Mit diesem Vater aber kann das nur zum Bruch führen. Es ist Martins erster Bruch mit der Autorität. Doch das gehört zu seinem Weg. An dessen Gipfel steht der Bruch mit der höchsten Macht, dem Papst. Der kleine Mönch Martinus, einst ein Häuflein Elend angesichts der eigenen Sündhaftigkeit, gebeutelt und erdrückt von Selbstzweifeln, fordert die größte Macht der Welt heraus, zieht die grundlegendsten Glaubenssätze in Frage, prangert Korruption und Bigotterie der päpstlichen Kurie an, wettert gegen den Ablass. Er krempelt die Welt um, religiös wie politisch.

Doch hier ist sein Weg nicht zu ende. Der einst junge Revolutionär wird alt, wird krank, wird fett, verhärtet und verbittert nach all den Kämpfen seines Lebens, exkommuniziert, politisch mehr geduldet als erwünscht. Luther ein großer Reformator oder ein tragisch Gescheiterter? Das scheint ganz offen. Ein machtbewusster, unerbittlicher alter Mann, der buchstäblich über Leichen geht.

 Karten sind in der Bürger- und Tourist-Information im Rathaus Schramberg, Telefon 07422/ 2 92 15, Einzelkarte je nach Rang: 22, 20 oder 18 Euro (ermäßigt 17, 14 oder zwölf Euro) erhältlich.

Weitere Informationen: www.schramberg.de