Poems on the Rock spielen in Lennons Sinne in Frieden zusammen. Das Publikum kennt die Songs bestens aus der Pop-Geschichte. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Fulminanter musikalischer Abschluss des Schwabengipfels mit „Poems on the Rock“

Von Christoph Ziechaus

Schramberg. Es gibt sie, die Songs aus der Popgeschichte, deren Melodie einfach jeder kennt und deren Botschaft, manchmal sogar Visionen viele ahnen.

Zum Finale des Schwabengipfels 2015 im Kulturbesen wurden Worte auf die Waagschale geworfen, Aussagen messerscharf formuliert, zuerst zu Comedy und Kabarett in Schwäbisch und als Höhepunkt aus "der Fremde" sogar in Englisch.

Mit "Poems on the Rock" hatte Harald Burger für die Heimatfabrik die passenden Übersetzer eingeladen, im Rhythmus einer rauschenden Abschlussparty. Ohne langes Vorspiel ging es mit satten Bassläufen von Andy Kemmer und dem Antrieb von Helmut Kipp an den Drums in die Vollen.

Damit waren die "wahrhaft ehrlichen" Working Class Heroes von John Lennon angesprochen, mit einem Gruß von Jo Jung an Bsirske von ver.di. Jung war für die deutsche Lyrik zuständig, für die Übersetzung der Pop-Titel überwiegend aus der Zeit von 1965 bis 1980. Nicht die wörtliche Übersetzung, sondern Aussage und Botschaften waren in poetische Sätze gefasst. So fliegt zu Steve Miller "Fly Like an Eagle" der Adler und "lässt sich mit uns in die Zukunft treiben".

Zum grandiosen Gitarrensolo von Christoph Berner zerrinnt die Zeit der Jugend bei "Time" von Pink Floyd. Jo Jung erzählt die Geschichte von der Fahrt ins Paradies, Jörg Krauss singt den Originaltext zum Keyboard von Edgar Müller und lässt Procul Harum aufleben mit "A Whiter Shade of Pale".

In einer rockigen Hendrix-Version geht es "All along The Watchtower", aus dessen Mauern keine Flucht möglich wird. "Geh hinten raus, Klaus" auf einem von 50 Wegen, um mit Paul Simon die Ex zu verlassen. Trotzdem behauptet Jung, er sei ein netter älterer Herr und als Luzifer schon ewig auf der Welt in "Sympathy for The Devil" aus Zeiten des Kriegs in Vietnam.

Auf die einfachen und klaren Worte ihres Mottos ließ die Gruppe das gespannt lauschende Publikum bis zur letzten Zugabe warten. Die Vorstellung von John Lennon "es gibt keinen Himmel und keine Hölle, keine Grenzen und keine Religion – alle leben in Frieden zusammen", konnten die meisten sofort mitsingen, denn Lennon hatte schon geahnt, viele würden ihm bei "Imagine" folgen.