Senior-Chef Roland Schneider im Projekt-Meeting mit Blukii-Schöpfer Matthias Schneider und Vertriebsleiter Andreas Günter (von links). Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Innovation: Schneider Schreibgeräte GmbH hat eine neue Produktlinie für das Internetzeitalter entwickelt

Die von der Landesregierung initiierte und geförderte "Allianz Industrie 4.0" hat die Schneider Schreibgeräte GmbH für ihre innovative Blukii-Produkte ausgezeichnet.

Schramberg-Tennenbronn. Ein Notebook gegen Missbrauch schützen, Maschinen ins Firmennetzwerk einbinden, wichtiges Werkzeug und Material in der Produktionshalle oder im Lager aufspüren: Diese Aufgabe lösen sogenannte "Blukii-Beacons" ("elektronische Leuchttürme"), Produkte eines neuen Geschäftsfelds der Schneider Schreibgeräte GmbH. An Handgelenk, Produktionsmaschine oder Werkzeug(kasten) befestigt, senden sie die für ihre jeweilige Aufgabe nötigen Signale drahtlos über die weit verbreiteten Bluetooth-Schnittstellen ins Notebook oder an die Netzwerkknoten ("Hub") des Produktionsnetzwerks eines Unternehmens. Entfernt sich zum Beispiel der Notebook-Nutzer vom Notebook, wird es automatisch gesperrt beziehungsweise entsperrt, wenn er zurückkommt. Und mit den Blukii-Beacons lassen sich selbst ältere Maschinen ("Upgrade alter Maschinen") so nachrüsten, dass sie laufend aktuelle Daten, zum Beispiel Stückzahlen, ins Produktionsnetzwerk senden. Für die Entwicklung dieser vielseitig einsetzbaren Produktlinie wurde Schneider Schreibgeräte zusammen mit 15 weiteren baden-württembergischen "Leuchtturmprojekten für die Produktion der Zukunft" von der Allianz Industrie 4.0 ausgezeichnet, einem vom Land Baden-Württemberg initiierten und geförderten Netzwerk von Firmen, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Kammern und Sozialpartnern. Die Koordinierungsstelle ist beim VDMA-Landesverband Baden-Württemberg angesiedelt.

Auszeichnung

"Die prämierten Lösungen zeigen, dass Industrie, Mittelstand und Startups im Land bei der Umsetzung von Industrie 4.0 führend sind", erklärte Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz, als sie am 22. Mai im Neuen Schloss in Stuttgart die Auszeichnungen an die 16 Firmen überreichte, die Industrie 4.0 erfolgreich im Betriebsalltag einsetzen.

Industrie 4.0 steht beim Landes- wie beim Bundeswirtschaftsministerium hoch im Kurs. "Wenn sich Menschen, Maschinen und industrielle Prozesse intelligent vernetzen, dann sprechen wir von Industrie 4.0. Nach Dampfmaschine, Fließband und Computer stehen wir nun mit intelligenten Fabriken vor der vierten industriellen Revolution", formuliert das Bundeswirtschaftsministerium.

In Baden-Württemberg soll auf Landesebene die Allianz Industrie 4.0 den industriellen Mittelstand in Richtung Industrie 4.0 begleiten.

Ein Baustein dafür sind auch die intelligenten Produkte aus Tennenbronn. "Die Blukii-Beacons senden über die Bluetooth-Schnittstelle elektronische Signale und bilden eine Brücke zwischen der "offline" (Waren, Räume, Personen) und der "online Welt" (Smartphone, Tablet, Notebook, Netzwerk)", beschreibt Matthias Schneider das Prinzip. Das innovative Blukii-Team hat in den letzten Jahren den Bereich aufgebaut sowie Hardware und Software entwickelt. Die Elektronik entstand in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen. Die kleinen Plastikgehäuse produziert Schneider selbst. Acht Mitarbeiter hat das Team inzwischen. Darunter Andreas Günter, der sich auf das Marketing und den Vertrieb der Produktlinien konzentriert. Auch Seniorchef Roland Schneider bringt seine Erfahrung ins Projekt ein.

Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten nutzen bereits Kunden in der Schramberger Region. Das Blukii-Team arbeitet sehr flexibel und kann in Zusammenarbeit mit Kunden Lösungsansätze für verschiedene Aufgabenstellungen erarbeiten. Beispielsweise nutzt ein Produktionsunternehmen die Sensor-Eigenschaften der Blukii-Beacons und -Hubs.

Es bindet damit ältere, aber immer noch leistungsfähige Maschinen ins Produktionsnetzwerk ein. Für den Einzelhandel konnte ein führender Kunden-Treueprogramm-Anbieter als Kooperationspartner gewonnen werden: Ein stationärer Blukii-Beacon im Geschäft sendet Informationen zum Beispiel über Verkaufsaktionen an das Smartphone der Passanten in der Fußgängerzone.

Das gleiche Prinzip funktioniert auch im Museum: Informationen über die jeweiligen Exponate werden auf das Smartphone geschickt. "So können die Beacons neben Industrie 4.0 auch ideal für touristische Einrichtungen oder im Stadtmarketing eingesetzt werden", erklärt Matthias Schneider.

Weitere Informationen: www.i40-bw.de www.blukii.com