Einkaufen für kleines Geld: Die Zahl der Berechtigungsscheine für den Tafelladen Schramberg steigt. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfe zum Lebensunterhalt:

Hilfe zum Lebensunterhalt:

Kann gewährt werden an Personen, die täglich weniger als drei Stunden arbeiten können. 31 Fälle sind der Stadt gemeldet. Der Aufwand lag 2014 bis 213 000 Euro (2013: 263 000 Euro).

Hilfe zur Gesundheit:

Bekommen jene, die weder gesetzlich noch privat krankenversichert sind. Sieben Fälle gibt es in der Stadt (2013: acht), die Ausgaben lagen bei 43 000 Euro und stiegen, vor allem durch Klinikaufenthalte.

Eingliederungshilfe für Behinderte:

168 Fälle (2013: 191), etwa für Unterbringung in Wohnheimen oder betreutes Wohnen in Familien sowie Betreuung in der Werkstatt für Behinderte. Ausgaben: 3,77 Millionen.

Hilfe zur Pflege:

Unterstützung für jene, die das Pflegeheim nicht selbst bezahlen können. 100 Fälle (2013: 91), Aufwand 1,1 Millionen.

Wohngeld:

Mietzuschüsse in 420 Fällen (minus 44) und 22 Fälle (minus zwölf) von Zuschüsse für jene, die in eigenen vier Wänden wohnen, aber zu hohe Belastungen haben. Kosten: 220 000 Euro (2013: 370 000).

Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten:

zwei Wohnsitzlose, 9800 Euro.

Hilfe in anderen Lebenslagen:

etwa Bestattungskosten oder Weiterführung des Haushalts, 23 Fälle, 45 000 Euro.

Brummender Konjunktur und Fachkräftemangel zum Trotz: In Schramberg gibt es Armut. Alleine im vorigen Jahr flossen rund 7,5 Millionen Euro an sozialer Hilfe in die Stadt.

Von Volker Rath

Schramberg. Dies geht aus dem Bericht von Doris Manz hervor. Die Zahlen legte die Abteilungsleiterin Soziales dem Gemeinderat vor. Sie und ihre vier Kollegen kümmern sich im Rathaus um die Bedürftigen. Dazu zählen all jene, die nicht mehr alleine über die Runden kommen, weil sie entweder zu alt oder als zu krank gelten. "Dauerhaft erwerbsunfähig" heißt das im Gesetzesdeutsch. Arbeitslose und Bezieher von Leistungen von Hartz IV sind darin also nicht enthalten – sie werden über die Arbeitsagentur versorgt.

Die Auflistung gibt nur begrenzt Auskunft darüber, wie gut es den Schrambergern geht. Rund 550 Fälle betreute die Abteilung im vorigen Jahr, bei rund 21 000 Einwohnern der Großen Kreisstadt. Die Arbeit wird auf jeden Fall nicht weniger, glaubt Manz. Durch eine Reform nehmen die Fälle jener, die Wohngeld bekommen, 2016 um rund 40 Prozent zu. Hilfe bei der Pflege habe den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht, auch hier rechnet die Stadt mit steigenden Zahlen. "Die Gründe sind bekannt", sagt Manz, "der Anteil der Senioren steigt."

Das zeigt sich auch an den Anträgen auf Rente, die 2014 bei 230 lagen und ebenfalls den höchsten Stand seit 2007 aufweisen. Aufgrund neuer Gesetze – Rente mit 63 und "Mütterrente" – sei der Bedarf an Beratung ebenfalls gestiegen. Dazu kommen die Flüchtlinge. 2014 wurden 143 Ausweise ausgestellt, die für einen Einkauf in der "Schramberger Tafel" berechtigen. Hier würden wohl viele weitere dazukommen. 184 Anträge gingen ein, die von Rundfunkgebühren befreien.

Die Sozialhilfe wird übrigens vom Landkreis bezahlt. An "Einnahmen" standen den Ausgaben 730 000 Euro entgegen. Hier wurde Vermögen der Leistungsbezieher gegengerechnet, oder Angehörige wurden zur Kasse gebeten.