Kultur: Weniger Besucher im Bärensaal und im Kindertheater

Schramberg. Einen Besucherschwund von rund 9,7 Prozent bei den Theater- und Musikaufführungen sowie von rund 16 Prozent beim Kindertheater musste das kulturelle Angebot der Stadt Schramberg im Jahr 2016 verkraften. Weniger Besucher bedeuten auch weniger Einnahmen: Die lagen bei 117127 Euro, einschließlich des städtischen Zuschusses von 74 000 Euro, die Ausgaben bei 124 302 Euro. Diese Zahlen stellte Theaterring-Leiterin Susanne Gwosch dem Verwaltungsausschuss in ihrem Jahresbericht vor.

Die Zahl der Abonnements und der freie Verkauf für den Bärensaal sind zurückgegangen, auch die Nachfrage nach dem Kindertheater ließ 2016 sehr nach. Dagegen waren die Veranstaltungen der Kleinkunstreihe fast immer ausverkauft, auch Sonderveranstaltungen wie das jährliche Neujahrskonzert waren gut besucht, sehr gut auch das erstmals im Bärensaal angebotene Jugendtheater.

Ein Grund für den Besucherrückgang könnte nach Einschätzung von Gwosch darin liegen, dass die Geschäftsstelle des Theaterrings im vergangenen Jahr zwei Mitarbeiterwechsel verkraften musste, was weniger Ressourcen für die Werbung zur Folge hatte.

Wegen des Besucherrückgangs hatte Gwosch Umfragen bei den Besuchern, Schulen und Kindergärten gemacht. Danach wünschen sich die Besucher mehr Komödien im Bärensaal, eine geöffnete Bar im Foyer und dass das Bären-Restaurant nach den Veranstaltungen geöffnet ist. Die Schulen und Kindergärten wiederum wollen auch eine Spielzeit am Vormittag.

Zum regulären Theaterangebot wurden 19 Schulen im Kreis befragt, von denen vier geantwortet haben. Prägnante Aussagen waren zum Beispiel: "Ich denke, Ihre Angebote sind attraktiv und gut, stelle jedoch eine mangelhafte kulturelle Interessenlage des Kollegiums fest, weshalb keine Nachfrage besteht". Oder: "Besuch des Theaters ist aus zeitlichen Gründen nicht möglich? (viele Kollegen wohnen nicht in Schramberg)".

Im September will Gwosch die neuen Lehrer an den Schramberger Schulen zum ersten Theaterstück der Saison einladen, "um ihnen das Angebot des Theaterrings Schramberg näher zu bringen".

Die Stadträte im Verwaltungsausschuss braucht sie nicht zu überzeugen: Die dankten einhellig für das tolle Kulturangebot und die gute Arbeit des Theaterrings.