Gründe gegen die Umweltzone finden sich vor allem in der Ungeeignetheit der geplanten Ausweichstrecken für den Schwerverkehr zur Umfahrung der Umweltzone. Foto: dpa

Luftreinhalteplan: Behörde nimmt bei Regierungspräsidium zu Umweltzone Stellung.

Kreis Rottweil - Ab 1. Januar 2012 soll der Luftreinhalteplan für die Stadt Schramberg umgesetzt werden. Eine Maßnahme dazu ist die Einrichtung einer Umweltzone mit Fahrverboten. Das Landratsamt Rottweil hat nun gegenüber dem Regierungspräsidium Freiburg umfassend zum Entwurf des Luftreinhalteplans für die Stadt Schramberg Stellung genommen.

"Das Landratsamt lehnt die Umweltzone ab. Sie bringt wenig Entlastung, schafft aber für viele Belastungen. Der Landkreis Rottweil fordert daher nachdrücklich ein Vorankommen bei der Talstadtumfahrung Schramberg", so Landrat Wolf-Rüdiger Michel.

Gründe gegen die Umweltzone finden sich vor allem in der Ungeeignetheit der geplanten Ausweichstrecken für den Schwerverkehr zur Umfahrung der Umweltzone (über die B 33a – B 33 und die K 5531 Aichhalden – K 5531 Rötenberg – L 422 Rötenbach – B 294 zum Knoten B 294/B 462 über den Schlossbergtunnel in Schiltach) sowie in der erheblichen Belastung der umliegenden Gemeinden durch den Ausweichverkehr, die durch die Länge der Umfahrungsstrecken entsteht.

Teilweise zu schmal

Bereits in einem frühen Stadium des Diskussionsprozesses hat das Straßenverkehrsamt des Landratsamtes Rottweil daher in der Arbeitsgruppe zur Planentwurferstellung auf diese Problematik hingewiesen. Die Straßen, die für den Ausweichverkehr vorgesehen sind, sind teilweise zu schmal und der Straßenunterbau ist dem erhöhten Verkehrsaufkommen nicht gewachsen, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamts. Zudem gibt es dort Stellen, die so eng sind, dass kein Lastwagen-Begegnungsverkehr stattfinden kann.

Zudem wird befürchtet, dass neue Unfallhäufungsstellen entstehen. So ist zum Beispiel die Kreuzung in Hardt, in der die L 177, die K 5531 und die K 5563 zusammentreffen, gerade einmal seit zwei Jahren keine Unfallhäufungsstelle mehr. Da der Ausweichverkehr aber über diesen Knoten fahren würde, könnte dieser wieder zum neuralgischen Punkt werden.

"Da der zu erwartende Nutzen einer Umweltzone äußerst gering ist und die Einrichtung einer solchen Umweltzone voraussichtlich in den nächsten Jahren nicht zu einer Grenzwerteinhaltung führen könnte, sind die damit verbundenen Einschränkungen für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht zumutbar", heißt es von seiten des Landratsamts.